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Große Seen
Große Seen,
 
englisch Great Lakes ['greɪt 'leɪks], die fünf großen, untereinander verbundenen und durch den Sankt-Lorenz-Strom zum Atlantik entwässernden Seen in Nordamerika; durch den Oberen See, den Huronsee, den Eriesee und den Ontariosee verläuft die Grenze zwischen den USA und Kanada, der Michigansee liegt ganz in den USA. Die Großen Seen bilden die größte zusammenhängende Süßwasserfläche der Erde (246 500 km2), der größte Höhenunterschied (rd. 100 m) ist zwischen Erie- und Ontariosee anzutreffen (Niagarafälle). Die als tektonische Mulden angelegten Seebecken wurden während der pleistozänen Eiszeit glazial übertieft. Trotz winterlicher Eisbedeckung haben die Großen Seen große Bedeutung als Schifffahrtsweg (Sankt-Lorenz-Seeweg), ferner für Wasserversorgung und Erholung. Da die Umgebung der Seen sehr bevölkert und industrialisiert ist, sind die Großen Seen stark mit Schadstoffen (Phosphate, Schwermetalle) belastet, außerdem ist eine zunehmende Eutrophierung und eine Vermehrung von Parasiten (v. a. von Neunaugen) zu beobachten, nutzbare Fische sterben dagegen aus. Maßnahmen zur Erhaltung der Wasserqualität wurden seit 1972 zwischen den USA und Kanada vertraglich vereinbart. - Als erster Europäer erreichte S. de Champlain 1615 die Großen Seen.
 
Literatur:
 
R. Keller: Die G. S. Nordamerikas (21969);
 U. Kirchesch: Die G. S. Länderübergreifende Umweltprobleme u. Umweltpolitik, in: Geograph. Rundschau, Jg. 38 (1986), H. 6.

Universal-Lexikon. 2012.