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Guérin
Guérin
 
[ge'rɛ̃],
 
 1) Jean Urbain, französischer Maler, * Straßburg 1760, ✝ Oberehnheim (Département Bas-Rhin) 8. 10. 1836; neben J.-B. Isabey, der ihn beeinflusste, einer der besten französischen Miniaturenmaler. Er porträtierte u. a. Marie Antoinette und Ludwig XVI.; sehr bekannt wurde auch sein Porträt des Generals J.-B. Kléber (1798; Paris, Louvre).
 
 2) Maurice de, französischer Dichter, * Schloss Le Cayla (bei Albi) 4. 8. 1810, ✝ ebenda 19. 7. 1839; trat während seines Aufenthalts in der Bretagne (1832/33) mit dem Kreis um H. F. R. de Lamennais in Verbindung. Ein Meister des französischen Prosagedichts, gestaltete er in Form antiker Mythen (»Le centaure«, herausgegeben 1840, deutsch »Der Kentauer«; »La bacchante«, herausgegeben 1861, deutsch »Die Bacchantin«) pantheistisches und romantisches Lebensgefühl. Aufschluss über den poetischen Schaffensprozess geben seine Tagebücher (»Le cahier vert«, herausgegeben 1921; »Journal intime«, herausgegeben 1934).
 
Ausgaben: Œuvres complètes, herausgegeben von B. d'Harcourt, 2 Bände (1947).
 
Dichtungen, Tagebücher und Briefe, herausgegeben von J. Huppelsberg (1949, Auswahl).
 
 3) Pierre Narcisse Baron (seit 1829), französischer Maler, * Paris 11. 3. 1774, ✝ Rom 16. 7. 1833; Schüler von J.-B. Regnault. An den Stil J. L. Davids anknüpfend, malte Guérin v. a. Historienbilder, bevorzugt Szenen aus der römischen Geschichte. Für seine Kompositionen, denen er ein geometrisches Schema zugrunde legte, ist ein theatralisches Pathos bezeichnend. 1822-28 wirkte er als Direktor der Académie de France in Rom. Guérin war Lehrer von T. Géricault, E. Delacroix und A. Scheffer.
 
Werke: Heimkehr des Marcus Sextus (1799; Paris, Louvre); Phädra und Hippolyte (1802; ebenda); Aurora und Kephalos (1810; ebenda); Äneas und Dido (1813; ebenda).
 

Universal-Lexikon. 2012.