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Géricault
Géricault
 
[ʒeri'ko], Jean Louis André Théodore, französischer Maler und Lithograph, * Rouen 26. 9. 1791, ✝ Paris 26. 1. 1824; Schüler von C. Vernet und P. N. Guérin, orientierte sich jedoch v. a. an P. P. Rubens, Caravaggio und D. Velázquez, die er kopierte, sowie an seinem Zeitgenossen A. J. Gros. Géricault wurde der Schöpfer einer romantisch-realistischen Darstellungsweise und stand damit im Gegensatz zur französischen klassizistischen Schule. Sein bevorzugtes Motiv sind Pferde, die er zunächst in bewegten Kampfepisoden aus den Napoleonischen Kriegen darstellte (»Offizier der Gardejäger beim Angriff«, 1812; Paris, Louvre). 1816-17 hielt er sich in Italien auf, wo er nach Arbeiten Michelangelos zeichnete und von römischen Pferderennen nachhaltige Eindrücke empfing. Nach seiner Rückkehr nach Paris malte er nach detaillierten Studien »Das Floß der Medusa« (1818-19; Paris, Louvre); angeregt hatte ihn dazu eine Schiffskatastrophe im Jahre 1816. 1820-21 lebte er in London, wo er Bilder von Pferderennen (»Derby in Epsom«, 1821; Paris, Louvre) schuf, ferner eine Serie hervorragender Lithographien von Alltag und Elend der unteren Schichten der Bevölkerung. Nach seiner Rückkehr verschlechterten mehrere Unfälle seinen ohnehin angegriffenen Gesundheitszustand. Die 1821-24 entstandenen Bildnisse von Geisteskranken (»Neidischer Monomane«, um 1822; Lyon, Musée des Beaux-Arts) gehören zu seinen besten Porträts.
 
Literatur:
 
P. Grunchec: T. G. Werkverz. (a. d. Frz., 1981);
 
T. G. Dessins et aquarelles de chevaux, bearb. v. P. Grunchec (Lausanne 1982);
 E. A. Eitner: G. His life and work (London 1983);
 U. Schubert: Die »Irrenporträts« von G. für Dr. Georget. 1822/23 (1989).
 

Universal-Lexikon. 2012.