Gumplowicz
['gʊmplovitʃ], Ludwig, österreichischer Soziologe und Staatswissenschaftler, * Krakau 9. 3. 1838, ✝ (Selbstmord) Graz 19. 8. 1909; war Professor für Verwaltungslehre in Graz. Gumplowicz, ein einflussreicher Vertreter des Sozialdarwinismus, lehrte die Entstehung des Staates aus dem Kampf ethnischer Gruppen (»Rassen«) um die Herrschaft (»Überschichtungstheorie«). Sein Werk war von Einfluss auf die Entwicklung der Soziologie zur Einzelwissenschaft. Gumplowicz verwendete als Erster 1885 den von A. Comte geprägten Begriff »Soziologie« im Titel seines Buches »Grundriß der Sociologie« (1885), einer Darlegung des Gegenstandes und der wissenschaftlichen Eigenständigkeit der Soziologie gegenüber verwandten Wissenschaften.
Weitere Werke: Der Rassenkampf (1883); Die sociologische Staatsidee (1892); Geschichte der Staatstheorien (1905); Sozialphilosophie im Umriß (1910).
Universal-Lexikon. 2012.