Salomon,
1) Alice, Frauenrechtlerin und Sozialpädagogin, * Berlin 19. 4. 1872, ✝ New York 30. 8. 1948; widmete sich besonders Fragen des Arbeiterinnenschutzes und der Sozialarbeit; gründete 1908 eine soziale Frauenschule in Berlin und wurde auch in der internationalen Frauenbewegung führend.
2) Erich, Fotograf, * Berlin 28. 4. 1886, ✝ KZ Auschwitz 7. 7. 1944; ausgebildet als Jurist, ab 1927 als freier Bildjournalist tätig. Salomon prägte wesentlich die Geschichte des Fotojournalismus in Deutschland. Als Erster nutzte er die Möglichkeit der neuen lichtstarken Objektive voll aus und fotografierte unbemerkt in Gerichtssälen und im Deutschen Reichstag. Er arbeitete für viele große nationale und internationale Zeitschriften und wurde v. a. durch seine Porträts der großen Staatsmänner seiner Zeit berühmt (»Berühmte Zeitgenossen in unbewachten Augenblicken«, 1931).
3) Ernst von, Schriftsteller, * Kiel 25. 9. 1902, ✝ Stöckte, Gemeinde Winsen (Luhe) 9. 8. 1972; Freikorpskämpfer, wurde wegen Beihilfe zur Ermordung von W. Rathenau zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt; autobiographischer Roman »Die Geächteten« (1930), fortgesetzt in dem ironisch-sarkastischen Lebensbericht »Der Fragebogen« (1951).
4) Johann Peter, Violinist und Komponist, getauft Bonn 20. 2. 1745, ✝ London 25. 11. 1815; war ab 1764 Konzertmeister des Prinzen Heinrich in Rheinsberg/Mark, ab 1781 Kammermusiker, Konzertmeister und Konzertunternehmer in London. Er setzte sich sehr für J. Haydn ein, dessen beide Londoner Aufenthalte er veranlasste. Salomon komponierte Opern, ein Oratorium und Kammermusik.
Universal-Lexikon. 2012.