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Heinrich der Teichner
Heinrich der Teichner,
 
mittelhochdeutscher Spruchdichter, ✝ vor 1377; stammte vermutlich aus der Steiermark, führte das Leben eines Fahrenden und wurde in oder bei Wien sesshaft. Sein ab etwa 1350 entstandenes Werk von rund 720 Reimreden mit insgesamt 70 000 Versen ist eines der umfangreichsten im deutschen Spätmittelalter. In seinen Reimreden (religiöse Lehrgedichte, Stände- und Sittenlehre) beklagt er Missachtungen der von Gott gesetzten Ordnung. Sein Werk, in zahlreichen Handschriften überliefert, übte auf die spätmittelalterliche Spruchdichtung bedeutenden Einfluss aus.
 
Ausgabe: Gedichte, herausgegeben von H. Niewöhner, 3 Bände (1953-56).
 
Literatur:
 
E. Lämmert: Reimsprecherkunst im Spät-MA. (1970);
 K. O. Seidel: »Wandel« als Welterfahrung des Spät-MA. im didakt. Werk H.s d. T. (1973).

Universal-Lexikon. 2012.