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High Energy
High Energy
 
[englisch, haɪ 'enədʒɪ; eigentlich High Energy Dancemusic; auch in der Schreibweise Hi-NRG oder Hi-Energy], 1984 von der britischen Musikzeitschrift Melody Maker aufgebrachte Bezeichnung für eine zu dieser Zeit in Londons Diskothekenszene Furore machende Soundkreation, die sich insbesondere mit den Namen der Gruppen Frankie Goes To Hollywood, Culture Club, Bronski Beat und Communards verband. Es handelte sich dabei nicht nur schlechthin um eine britische Variante amerikanischer Discomusic, die mit einem von Synthesizern und Electronic Drums bestimmten Klangbild wesentliche Anregungen aus der New Wave bezog, sondern gleichermaßen auch um ein soziologisches Phänomen, das in der Subkultur männlicher Homosexueller verwurzelt war. Das Spiel mit geschlechtsspezifischen Rollenstereotypen durch die Leadsänger der Bands, wie etwa Jimi Somerville (* 1961) bei Bronski Beat, Holly Johnson (* 1960) bei Frankie Goes To Hollywood oder Boy George (* 1961) bei Culture Club, bildete so auch ein ganz wesentliches Element im Erscheinungsbild dieses Musikstils. Der aufnahmetechnisch in den Vordergrund geholte peitschende Rhythmus des elektronischen Schlagzeugs über einem spannungsvollen 8/8-Beat sowie die Nutzung des gesamten Arsenals an elektronischer Studiotechnik zur Erzeugung eines ausgeprägt synthetischen Klangbildes waren die musikalischen Kennzeichen. Der Übergang zum Synthi-Pop ist fließend und bedeutete eigentlich nur, dass die ursprüngliche Bindung an die Homosexuellen-Subkultur aufgegeben wurde bzw. in der Folge einer massiven Vermarktung dieser Musik allmählich verloren ging.

Universal-Lexikon. 2012.