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Phä|no|men [fɛno'me:n], das; -s, -e:1. seltene, bemerkenswerte Erscheinung:
dieses Phänomen lässt sich nur in südlichen Breiten beobachten.
Zus.: Naturphänomen.
2. Person, die in einem bestimmten Bereich ungewöhnliche Gaben oder Kenntnisse besitzt:
er, sie ist ein Phänomen, was die Kenntnis der Antike betrifft.
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Phä|no|men 〈n. 11〉
1. Erscheinung, etwas sich den Sinnen Zeigendes
2. der sich der Erkenntnis zeigende Bewusstseinsinhalt
3. 〈fig.〉 Wunder, Wunderding, ungewöhnl. Mensch
[<grch. phainomenon „Erscheinendes, sinnlich Wahrnehmbares“; zu grch. phainein „sichtbar machen“]
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Phä|no|men , das; -s, -e [spätlat. phaenomenon = (Luft)erscheinung < griech. phainómenon = das Erscheinende, zu: phai̓nesthai = erscheinen]:
1. (bildungsspr.) etw., was sich beobachten, wahrnehmen lässt; [bemerkenswerte] Erscheinung:
ein physikalisches, meteorologisches, seltenes, alltägliches P.;
rätselhafte -e.
2. (Philos.) das Erscheinende, sich den Sinnen Zeigende; der sich der Erkenntnis darbietende Bewusstseinsinhalt.
3. (bildungsspr.) außergewöhnlicher, ↑ phänomenaler (2) Mensch:
auf ihrem Fachgebiet ist sie ein P.
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Phänomen
[griechisch phainómenon »das Erscheinende«] das, -s/-e,
1) allgemein: 1) Erscheinung; 2) etwas, das in seiner Erscheinungsform ungewöhnlich ist, auffällt; 3) Mensch mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.
2) Philosophie: das sich Zeigende im Sinne der wahrnehmbaren Erscheinung oder als bloßer Schein. Zunächst vom sinnlich Wahrnehmbaren gebraucht, bezeichnet »Phänomen« dann, übertragen auf alles in äußerer oder innerer Erfahrung in das Bewusstsein Tretende, die Gegenstände der Vorstellung und Erkenntnis überhaupt. - Bei Platon wird die veränderliche Welt der sinnlichen Erscheinungen durch die nichtsinnlichen Urbilder (Ideen) begründet. Für I. Kant ist Phänomen das von den Erkenntnisformen des menschlichen Subjekts Bestimmte, das sich damit so zeigt, wie es für den Menschen erscheint, nicht aber, wie es »an sich« ist. Bei G. W. F. Hegel sind Phänomene die Gestaltungen des absoluten Geistes auf dem Wege zu seiner vollen Selbstidentität in der absoluten Idee. In der von E. Husserl begründeten Phänomenologie ist Phänomen das sinnlich Fassliche in seiner evidenten Selbstgegebenheit, wie es in der unmittelbaren Beschreibung erfasst wird. Empirismus und Positivismus sehen den phänomenalen Bereich des sinnlich Gegebenen als Grundlage jeglicher wissenschaftlicher Erkenntnis an.
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Phä|no|men, das; -s, -e [spätlat. phaenomenon = (Luft)erscheinung < griech. phainómenon = das Erscheinende, zu: phaínesthai = erscheinen]: 1. (bildungsspr.) etw., was in seiner Erscheinungsform auffällt, ungewöhnlich ist; Erscheinung: ein biologisches, physikalisches P.; rätselhafte -e; die Sprache ist ein gesellschaftliches P.; das P. des Blindflugs bei Fledermäusen; das P. des Gezeitenwechsels erklären; Fama und die ältesten Bewohner der Stadt ... deuteten alle -e der Erwärmung als die Zeichen einer neuen, unheilvollen Zeit (Ransmayr, Welt 120); Ich gestehe aber, dass ich von diesen -en zwischen Himmel und Erde kein wirkliches Wissen habe (Stern, Mann 157). 2. (Philos.) das Erscheinende, sich den Sinnen Zeigende; der sich der Erkenntnis darbietende Bewusstseinsinhalt. 3. (bildungsspr.) außergewöhnlicher, phänomenaler (2) Mensch: auf ihrem Fachgebiet ist sie ein P.; es gibt solche Männer, -e des guten Rufs (Frisch, Stiller 269); da verbreitete sich Gabler über das P. Harych, der ein Kraftfahrer gewesen war und aus ... Oberschlesien stammte (Loest, Pistole 249).
Universal-Lexikon. 2012.