Akademik

besetzen
annektieren; (sich) einverleiben; in Anspruch nehmen; in Beschlag nehmen; okkupieren; erobern; landnehmen; einnehmen

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be|set|zen [bə'zɛts̮n̩] <tr.; hat:
1.
a) in etwas eindringen und in Besitz nehmen:
ein Land besetzen; ein Haus besetzen.
Syn.: einnehmen, okkupieren.
b) belegen, reservieren, für sich in Anspruch nehmen:
einen Fensterplatz im Abteil besetzen.
c) sich widerrechtlich als Zeichen des Protestes in ein Gebäude, auf ein Gebiet begeben und dort bleiben:
eine Kirche besetzen; das von Atomkraftgegnern besetzte Gelände wurde von der Polizei geräumt; die Streikenden besetzten den Betrieb.
2. an jmdn. vergeben:
einen Posten, eine Rolle beim Theater besetzen.
Zus.: fehlbesetzen.
3. zur Verzierung (mit etwas) versehen:
einen Mantel mit Pelz besetzen.
Syn.: dekorieren, schmücken, verzieren, zieren.

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be|sẹt|zen 〈V. tr.; hat
1. in Besitz nehmen, erobern, mit Truppen belegen (Staatsgebiet)
2. belegen, freihalten (Platz)
3. bepflanzen (Beet)
4. benähen
5. vergeben (Posten, Stelle)
● ein Land, eine Stadt \besetzen; alle Plätze waren schon besetzt belegt, nicht mehr frei; die Rollen \besetzen 〈Theat.〉 verteilen; die Straßenbahn war (voll) besetzt; das Theater war (dicht, voll) besetzt gut besucht, ausverkauft ● einen Stuhl für jmdn. \besetzen; ein Kleid mit einer Borte \besetzen; das Stück war mit guten Schauspielern besetzt; der Tisch war mit Speisen besetzt ● ein mit Pelz besetzter Mantel

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be|sẹt|zen <sw. V.; hat [mhd. besetzen, ahd. bisezzen, zu setzen]:
1. mit etw. verzieren, was aufgenäht, aufgeklebt o. Ä. wird:
ein Kleid mit Spitzen, einen Mantel mit Pelz b.
2. belegen; reservieren, für sich in Anspruch nehmen:
Stühle, einen Fensterplatz im Abteil b.;
es wurde gefordert, dass die Partei die Sozialpolitik b. soll (sich auf diesem Gebiet verstärkt profilieren soll);
die Toilette ist besetzt (nicht frei);
alle Tische sind [voll] besetzt (an den Tischen ist kein Platz mehr frei);
das Theater, der Zug war bis auf den letzten Platz besetzt (es war kein Platz mehr frei);
es/die Leitung ist besetzt (es wird gerade telefoniert);
dieser Abend ist leider schon besetzt (für anderes vorgesehen);
der Direktor ist besetzt (ugs.; [anderweitig] in Anspruch genommen);
Ü mit Hassgefühlen besetzte (Psychol.; eng verknüpfte, assoziierte) Vorstellungen;
die zweite Stelle der Relation ist mit einer Variablen besetzt (Logik; ausgefüllt).
3. an jmdn. vergeben:
einen Ausschuss paritätisch b.;
die Stelle muss neu besetzt werden;
der Wettbewerb ist stark besetzt (es nehmen sehr gute Leute teil);
die Oper, der Film ist hervorragend, mit guten Leuten besetzt (hat eine sehr gute Besetzung 2 b).
4.
a) (ein Gebiet o. Ä.) erobern u. darin Truppen stationieren, militärisch einnehmen u. als fremde Macht beherrschen:
ein Land, eine Stadt b.;
besetzte Gebiete;
b) in Besitz nehmen:
ein Haus b. (ein leer stehendes [für den Abbruch vorgesehenes] Haus ohne Einwilligung des Eigentümers beziehen, um dort zu wohnen);
die Aufständischen besetzten das Rathaus (brachten es in ihre Gewalt);
die Demonstrierenden besetzten ein Baugelände, ein Waldstück (zogen dorthin, hielten sich dort auf, um gegen die geplante Verwendung zu demonstrieren);
c) mit Posten versehen u. kontrollieren:
die Polizei hatte alle Ausgänge besetzt.

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be|sẹt|zen <sw. V.; hat [mhd. besetzen, ahd. bisezzen, zu ↑setzen]: 1. mit etw. verzieren, was aufgenäht, aufgeklebt o. Ä. wird: ein Kleid mit Spitzen, einen Mantel mit Pelz b.; Caligula ließ ... seinen linken vergoldeten und mit Perlen besetzten Pantoffel küssen (Thieß, Reich 562). 2. belegen; reservieren, für sich in Anspruch nehmen: Stühle, einen Fensterplatz im Abteil b.; Für die Landespolitik kündigte Dewes an, die SPD werde künftig die Wirtschafts- und Umweltpolitik stärker b. (sich auf diesen Gebieten verstärkt profilieren) (FAZ 11. 12. 95, 5); <häufig im 2. Part.:> die Toilette ist besetzt (nicht frei); alle Tische sind [voll] besetzt (an den Tischen ist kein Platz mehr frei); das Theater, der Zug war bis auf den letzten Platz besetzt (es war kein Platz mehr frei); es/die Leitung ist besetzt (es wird gerade telefoniert); dieser Abend ist leider schon besetzt (für anderes vorgesehen); der Direktor ist besetzt (ugs.; [anderweitig] in Anspruch genommen); Ü Das Medikament, ein so genannter Opiat-Rezeptorenblocker, besetzt die Stellen an den Nervenzellen, an denen der Wirkstoff des Heroins aufgenommen wird (Stuttg. Zeitung 15. 2. 96, 20); mit Hassgefühlen besetzte (Psych.; eng verknüpfte, assoziierte) Vorstellungen; die zweite Stelle der Relation ist mit einer Variablen besetzt (Logik; ausgefüllt). 3. an jmdn. vergeben: die Stelle muss neu besetzt werden; den Posten mit einem Spezialisten, einen Ausschuss paritätisch b.; der Wettbewerb ist stark besetzt (es nehmen sehr gute Leute teil); die Oper, der Film ist hervorragend, mit guten Leuten besetzt (hat eine sehr gute Besetzung). 4. a) (ein Gebiet o. Ä.) erobern u. darin Truppen stationieren, militärisch einnehmen u. als fremde Macht beherrschen: ein Land, eine Stadt b.; besetzte Gebiete; Es ist auch nicht leicht, im besetzten Deutschland zu reisen (Hilsenrath, Nazi 169); b) in Besitz nehmen: die Aufständischen besetzten das Rathaus (brachten es in ihre Gewalt); ein Haus b. (ein leer stehendes [für den Abbruch vorgesehenes] Haus ohne Einwilligung des Eigentümers beziehen, um dort zu wohnen); Es sind die Leute aus den Asylen selbst, die spontan in die leeren Wohnungen eindrangen und sie besetzten (B. Vesper, Reise 282); die Demonstranten besetzten ein Baugelände, ein Waldstück (zogen dorthin, hielten sich dort auf, um gegen die geplante Verwendung zu demonstrieren); c) mit Posten versehen u. kontrollieren: die Polizei hatte alle Ausgänge besetzt. 5. (bes. Jagdw., Fischereiw.) dafür sorgen, dass entsprechende Tiere in einem Bereich sind: einen Teich mit Karpfen, mit Fischbrut b.; das Revier mit Rotwild b.

Universal-Lexikon. 2012.