Hoegner
['høː-], Wilhelm, Politiker, * München 23. 9. 1887, ✝ ebenda 5. 3. 1980; Jurist, 1924-30 Mitglied des Landtags von Bayern (SPD), 1930-33 Mitglied des Reichstags, emigrierte 1933 als Gegner des Nationalsozialismus und lebte 1934-45 in der Schweiz. Im September 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum Ministerpräsidenten von Bayern ernannt (bis Juni 1946 im Amt); 1946-70 war Hoegner wieder Mitglied des Landtags von Bayern, 1948-50 Generalstaatsanwalt am Bayerischen Obersten Landesgericht in München, 1950-54 Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident, 1954-57 leitete er als Ministerpräsident eine Koalitionsregierung aus SPD, GB/BHE, BP und FDP.
Werke: Die verratene Republik. Geschichte der deutschen Gegenrevolution (1958); Der schwierige Außenseiter (1959); Der politische Radikalismus in Deutschland 1919-1933 (1966).
P. Kritzer: W. H. (1979).
Universal-Lexikon. 2012.