Họffmann von Fạllersleben,
August Heinrich, eigentlich A. H. Họffmann, Schriftsteller, * Fallersleben 2. 4. 1798, ✝ Schloss Corvey (heute zu Höxter) 19. 1. 1874; studierte in Göttingen und Bonn, war ab 1830 Professor für deutsche Sprache und Literatur in Breslau; wegen seiner nationalliberalen Haltung, die in den »Unpolitischen Liedern« (1840-41, 2 Bände) bezeugt ist, 1842 seines Amtes enthoben und des Landes verwiesen; 1848 rehabilitiert; ab 1860 Bibliothekar des Prinzen Viktor zu Hohenlohe-Schillingsfürst in Corvey. H. schrieb 1841 auf Helgoland »Das Lied der Deutschen« (»Deutschlandlied«). Neben seiner politischen Lyrik veröffentlichte er Lieder, von denen besonders die Kinderlieder bekannt sind (»Alle Vögel sind schon da«, »Kuckuck«, »Morgen kommt der Weihnachtsmann« u. a.). Als Germanist entdeckte er u. a. Bruchstücke von Otfried von Weißenburgs Evangelien und das »Ludwigslied«; mit E. Richter 1842 Herausgeber der »Schlesischen Volkslieder«; setzte sich v. a. für die alt- und mittelniederländische Literatur ein.
Ausgaben: Gesammelte Werke, herausgegeben von H. Gerstenberg, 8 Bände (1890-93); Auswahl in 3 Teilen, herausgegeben von A. Weldler-Steinberg, 3 Bände (1912, Nachdruck 1973, 2 Bände).
F. Andrée: H. v. F. Des Dichters Leben, Wirken u. Gedenkstätten in Wort u. Bild (21972);
I. Heinrich-Jost: A. H. v. F. (1982);
J. Borchert: H. v. F. Ein dt. Dichterschicksal (1991).
Universal-Lexikon. 2012.