Houdon
[u'dɔ̃], Jean-Antoine, französischer Bildhauer, * Versailles 20. 3. 1741, ✝ Paris 15. 7. 1828; steht als Schüler von J.-B. Pigalle und J.-B. Lemoyne in der Tradition der großen französischen Bildhauer des 18. Jahrhunderts; bei einem Romaufenthalt (1764-68) nahm er klassizistische Einflüsse auf. 1771 und 1773 war er in Deutschland (u. a. am Hof des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha) tätig, 1785 in den USA; er arbeitete auch für den russischen Hof. Bedeutend sind v. a. seine über 200 Porträtplastiken von höchst eigenständigem Formgefühl.
Werke: Statue des heiligen Bruno (1767; Rom, Santa Maria degli Angeli); Muskelmann (1767; Gotha, Schlossmuseum); Morpheus (1771; Paris, Louvre); Büste D. Diderots (1771; ebenda); Büste Katharinas II. von Russland (1773; Sankt Petersburg, Akademie der Künste); Sitzstatue Voltaires (1779-81; Versailles, Musée Lambinet); La Frileuse (Die Frierende, 1783; Montpellier, Musée Fabre); Statue G. Washingtons (datiert 1788, 1790 vollendet, 1796 aufgestellt; Richmond, Virginia State Capitol).
L. Réau: H., 2 Bde. (Paris 1964).
Universal-Lexikon. 2012.