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Île-de-France
Île-de-France
 
[ildə'frãs], historische Landschaft und seit 1976 Region Frankreichs, umfasst die Départements Paris, Seine-et-Marne, Yvelines, Essonne, Hauts-de-Seine, Seine-Saint-Denis, Val-de-Marne, Val-d'Oise, 12 011 km2, 10,9 Mio. Einwohner; im geographischen Sinn die Kernlandschaft des Pariser Beckens, die Tertiärplateaus östlich von Paris, zwischen Seine (im Süden), Oise (Westen) und Aisne (Norden); im Osten mit einer Schichtstufe (Côte de l'Île de France) von der Champagne abgegrenzt.
 
Zur Merowingerzeit gehörte dieses Gebiet zum Kern des Fränkischen Reichs; im 10./11. Jahrhundert wurde es wegen der Massierung der Krondomäne in diesem Raum zum Ausgangspunkt für die Herrschaft der Kapetinger und durch die zentrale Funktion von Paris als Hauptstadt zu einem Schwerpunkt für Wirtschaft und Kultur (Entstehung der Gotik, 12. Jahrhundert). Der Name tritt im 15. Jahrhundert für die nördlich von Paris von den Flüssen Marne, Seine, Oise, Thève und Beuvronne umschlossene »Insel« auf (zur Bezeichnung der engeren Francia) und wurde dann auf das weit größere, im 16. Jahrhundert geschaffene Gouvernement ausgedehnt, das 1789 in Départements aufgeteilt wurde (heutige Verwaltungsgliederung seit 1964).

Universal-Lexikon. 2012.