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Indirect Rule

 

[ɪndɪ'rekt 'ruːl; englisch »indirekte Herrschaft«] die, - -, häufig angewendetes Prinzip der britischen Kolonialherrschaft in Asien und Afrika, in Nigeria und Uganda v. a. von F. J. D. Lugard erprobt; es ließ die einheimischen Herrschaftsverhältnisse bestehen, soweit sie sich der britischen Kontrolle (durch Berater) unterwarfen. Die Indirect Rule erlaubte es der Kolonialmacht, bei sparsamem eigenem Verwaltungsaufwand sich die wirtschaftlichen Ressourcen und Kräfte der Kolonie dienstbar zu machen und gleichzeitig die traditionelle Lebensweise der Einheimischen zu erhalten. Sie behinderte jedoch zum Teil eine eigenständige politische und gesellschaftspolitische Entwicklung, da sie regionale und ethnische Konflikte vielfach bewahrte und häufig auch im Sinne der Kolonialherrschaft nutzte.