Ingenieurschulen
[ɪnʒen'jøːr-], ehemalige höhere technische Lehranstalten. Voraussetzung zum Studium (sechs Semester) war der Abschluss einer Mittelschule und ein zweijähriges Praktikum oder eine abgeschlossene Lehre. Nach der Vorprüfung standen 20 Fachrichtungen zur Wahl. Das Studium wurde mit der Graduierung zum »Ing. grad.« und der fachgebundenen Hochschulreife abgeschlossen. 1968 wurde von der Kultusministerkonferenz die Überführung in Fachhochschulen vereinbart (Ingenieur). - In der DDR waren Ingenieurschulen Fachschulen, an denen mittlere Fachkräfte für technische und ökonomische Berufe ausgebildet wurden. - In Österreich blieben die tradierten Formen der Ingenieurausbildung neben akademischen Studiengängen bewahrt, sie erfolgt an höheren technischen und gewerblichen Lehranstalten, der Ingenieurtitel wird erst nach anschließender einschlägiger Berufspraxis verliehen. - In der Schweiz führt die Ausbildung an einer höheren technischen Lehranstalt zum Abschluss eines Ingenieurs HTL beziehungsweise Ingénieurs ETS (ETS Abkürzung für École technique supérieure).
Universal-Lexikon. 2012.