Konjunktivitis (fachsprachlich); Bindehautentzündung
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Tra|chom 〈[-xo:m] n. 11〉 ansteckende, chronische Erkrankung der Bindehaut mit Körnchenbildung an der Innenseite der Augenlider; Sy Ägyptische Augenkrankheit, Körnerkrankheit [<grch. trachoma „Rauheit“; zu trachys „rau, holprig, steinig“]
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Trachom
[zu griechisch trachýs »rau«] das, -s/-e, Körnerkrankheit, ägỵptische Körnerkrankheit, in Indien, Afrika und den südlichen Mittelmeerländern verbreitete chronische, infektiöse Augenkrankheit, die (von akuten Schüben unterbrochen) jahrelang andauert und unbehandelt zur Erblindung führt (häufigste Ursache der Erblindung in den betroffenen Ländern, bei etwa 4 % der Bevölkerung). In Europa tritt das Trachom selten auf, es ist hier meldepflichtig. Der Erreger (Chlamydia trachomatis) wird durch Schmierinfektion bei mangelnder Hygiene oder durch Fliegen übertragen. Nach einer Inkubationszeit von 5-10 Tagen kommt es zu einer Bindehautentzündung der Oberlidinnenseite durch Einschlusskörperchen in den Epithelzellen. Daraus entstehen charakteristische Körner (Follikel) mit gallertartigem Aussehen, die aufplatzen, narbig abheilen und durch Schrumpfung zur Einwärtskehrung der Augenlider (Entropium) mit Hornhautschädigung (Geschwüre, Trübung) durch schleifende Wimpern führen. Zu den weiteren Entzündungsschäden gehört ein von oben sich entwickelnder Pannus der Hornhaut, der zu hoher Blendungsempfindlichkeit führt.
Im Frühstadium ist eine Behandlung mit Antibiotika (v. a. Tetracycline) aussichtsreich. Die Stellung des einwärtsgekehrten Lids muss operativ korrigiert werden. Wesentliche Bedeutung besitzt die Prophylaxe durch Verbesserung der hygienischen Bedingungen, insbesondere eine ausreichende Wasserversorgung.
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Universal-Lexikon. 2012.