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Inkunabeln
Inkunabeln
 
[lateinisch incunabula »Windeln«], Singular Inkunabel die, -, Wiegendrucke, die frühesten, bis zum Jahr 1500 einschließlich, nach dem Verfahren J. Gutenbergs hergestellten Erzeugnisse der Buchdruckerkunst. Die Inkunabeln sind, wie die Frühdrucke, wichtig für die Geschichte des Buchdrucks und der spätmittelalterlichen Schrift und spiegeln das geistige Leben des Spätmittelalters wider. Die Zahl der Inkunabeln wird auf 40 000 verschiedene Werke geschätzt (davon etwa 30 000 Bücher, der Rest Klein- und Einblattdrucke), die in rd. 500 000 Exemplaren erhalten sind. Die Auflagenhöhe wird auf durchschnittlich 300 Exemplare geschätzt. Die grundlegende Bibliographie der Inkunabeln ist der »Gesamtkatalog der Wiegendrucke« (1925-40, 8 Bände, Neubearbeitet 1968 ff.). - Heute bezeichnet man auch frühe Erzeugnisse der Druckgrafik und der Fotografie als Inkunabeln, z. B. Inkunabeln der Lithographie.
 
Literatur:
 
K. Haebler: Hb. der Inkunabelkunde (1925, Nachdr. 1979);
 F. Geldner: Die dt. Inkunabeldrucker, 2 Bde. (1968-70).
 

Universal-Lexikon. 2012.