Ịnnere Mongolei,
Nei-meng-ku, Nei Monggol Zizhiqu [- tsɪdʒɪ], autonomes Gebiet in Nordchina, an der Grenze zur Mongolei, 1,18 Mio. km2, (1999) 23,45 Mio. Einwohner (davon etwa 10 % Mongolen); Hauptstadt ist Hohhot. Die Innere Mongolei umfasst einen Teil des mongolischen Plateaus (durchschnittlich 800-1 000 m über dem Meeresspiegel), das vom Hwangho umflossene Wüstengebiet des Ordosplateaus und im Nordosten den Großen Chingan. Das Klima zeichnet sich durch extreme Kontinentalität aus. Im Winter steht das Gebiet unter dem Einfluss des innerasiatischen Kältehochs; die mittleren Januartemperaturen nehmen von —8 ºC im Süden auf —12 ºC im Norden ab. Im Juli herrschen dagegen Mitteltemperaturen von 20 bis 22 ºC; die Tagesamplituden der Temperatur können bei starker nächtlicher Abkühlung bis nahezu 40 ºC erreichen. 80-90 % der Niederschläge fallen in den Monaten Mai bis September. Während die Jahresniederschläge im Großen Chingan noch 500-600 mm und bei Hohhot um 400 mm betragen, nehmen sie weiter westlich, wo die Wüstengebiete der Gobi beginnen, auf weniger als 300 mm ab.
Die von den mongolischen Nomaden als Weideland bevorzugten Grassteppen im niederschlagsreicheren Osten wurden seit dem 19. Jahrhundert im Zuge der chinesischen Durchsiedlung des Raums immer mehr in Kultur genommen. Ein Großteil der mongolischen Nomaden ist heute sesshaft; noch etwa 200 000 leben als wandernde Viehzüchter in den nördlichen Grenzgebieten. Gehalten werden v. a. Schafe und Ziegen, daneben Rinder, Pferde und Kamele. Auf bewässertem Land werden v. a. Weizen und Hafer, Zuckerrüben und Ölsaaten angebaut, auf Trockenfeldern Hirse und Kauliang. Die Erschließung von Bodenschätzen und der Aufbau einer modernen Industrie begannen in den 1950er-Jahren: Errichtung der Hüttenwerke in Baotou, Förderung von Steinkohle und Eisenerzen; Salz und Soda liefern die Salzseen der Wüstengebiete.
Zur Geschichte Mongolei.
Universal-Lexikon. 2012.