Internet-Provider
[dt. Internetanbieter] (Internet Service Provider, ISP), ein Unternehmen, das Dienstleistungen im Zusammenhang mit Zugang zum und Nutzung des Internets anbietet. Man unterscheidet Access Provider, die für Privat- oder Geschäftskunden einen Zugang zum Netz bereitstellen, und Content Provider (Internet Content Provider, ICP), welche im Internet Inhalte (Datenbanken, Nachrichten, Bildarchive usw.) anbieten. Auch allgemeinere Internetdienstleistungen, wie Recherchedienste, Anwendungen im Bereich E-Commerce oder Online-Redaktionen, die komplexe Internetauftritte formal und inhaltlich betreuen, kann man im weiteren Sinne als Content Provider, auf jeden Fall aber als Internet-Provider bezeichnen.
Unter einem Internet-Provider im engeren Sinne versteht man allerdings meist ein Unternehmen, das vor allem einen Internetzugang anbietet, oft ergänzt um die Dienste E-Mail (Mail Provider), Hosting (Vermietung von Web-Space) und Housing (Vermietung von Server-Kapazität für Internetdienstleistungen). Mit einem solchen Provider schließt man einen Vertrag ab und erhält dann die Einwahlrufnummer, das Passwort und die Benutzerkennung. Über eine Software, die der Provider mitliefert, oder aber per manueller Einstellung im DFÜ-Dienst (DFÜ) (Teil des Betriebssystems) kann man sich anschließend beim Zugangsknoten des Providers (dem sog. POP) einwählen. Der POP ist per Standleitung mit dem Internet verbunden.
Neben der dauerhaften vertraglichen Bindung gibt es bei manchen Internet-Providern auch die Möglichkeit, sich wie beim Telefon ohne Vertrag nur für eine einzelne Verbindung anzumelden; dieser Dienst heißt Internet by Call.
Der größte Access Provider in Europa ist T-Online mit über zehn Millionen Kunden (Anfang 2002), weitere bekannte Anbieter sind AOL, Arcor, CompuServe, MSN oder Talkline. Ein typischer Internet-by-Call-Anbieter ist Freenet.
Universal-Lexikon. 2012.