Jaques-Dalcroze
[ʒakdal'kroːz], Émile, eigentlich Jakob Dạlkes, schweizerischer Musikpädagoge, * Wien 6. 7. 1865, ✝ Genf 1. 7. 1950; Schüler von R. Fuchs, A. Bruckner und L. Delibes, ab 1892 Theorielehrer am Konservatorium in Genf. Jaques-Dalcroze entwickelte die »Rhythmiklehre«, nach der durch Körperrhythmik Gestalt und Wesen der Musik erlebt und dadurch gleichzeitig alle seelisch-schöpferischen Kräfte gelöst und gesteigert werden können; führte so zur Ausdrucksgymnastik mit Auswirkung auf den modernen Ausdruckstanz und das Pantomimentheater. 1911-14 war er künstlerischer Leiter der »Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze« in Hellerau (heute zu Dresden), aus der u. a. R. Bode und Mary Wigman hervorgingen; danach eröffnete er das Institut Jaques-Dalcroze in Genf, dem er bis zu seinem Tode vorstand. Jaques-Dalcroze veröffentlichte zahlreiche Schriften, u. a. »Le rhythme, la musique et l'éducation« (1920; deutsch »Rhythmus, Musik und Erziehung«).
Universal-Lexikon. 2012.