Kerguelen
[kɛr'geːlən, französisch kɛrge'lɛn], Inselgruppe im südlichen Indischen Ozean, Teil des französischen Überseeterritoriums Terres Australes et Antarctiques Françaises, umfasst eine Hauptinsel (5 800 km2, zum Teil vergletschert, im Rossberg 1 960 m über dem Meeresspiegel) und rd. 300 Nebeninseln, zusammen 7 215 km2. Das Klima ist ozeanisch, die Vegetation besteht vorwiegend aus Sumpf- und Wasserpflanzen, Moosen, Flechten, Farnen, Algen, Pilzen. Besonders charakteristisch ist der genießbare Kerguelenkohl (Pringlea antiscorbutica; ein Kreuzblütler). Unter den Tieren sind Seeelefanten und Pinguine zahlreich. Seit 1950 besteht in der einzigen Dauersiedlung Port-aux-Français eine Forschungsstation (60 Beschäftigte). Rentier-, Schaf- und Rinderhaltung.
Die Kerguelen wurden 1772 von dem französischen Seemann Yves Joseph de Kerguelen de Trémarec (* 1734, ✝ 1797) entdeckt, 1776 stellte J. Cook die Inselnatur fest; 1893 Besitzergreifung durch Frankreich.
Universal-Lexikon. 2012.