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Kertész
Kertész
 
['kɛrteːs],
 
 1) Ákos, ungarischer Schriftsteller, * Budapest 18. 7. 1932. Kertész wurde insbesondere mit seinem sozialkritischen Roman aus dem Arbeitermilieu »Das verschenkte Leben des Ferenc Makra« (1971; deutsch) bekannt.
 
Weitere Werke: (ungarisch): Roman: Gasse (1965); Haß hat seinen Preis (1994; deutsch).
 
Novellen: Namenstag (1972).
 
Drama: Witwen (1976).
 
 2) André, amerikanischer Fotograf ungarischer Herkunft, * Budapest 2. 7. 1894, ✝ New York 27. 9. 1985; übersiedelte 1925 nach Paris, wo er als Bildreporter für internationale Zeitungen tätig war. Ab 1936 lebte er überwiegend in New York, 1944 wurde er amerikanischer Staatsbürger. Kertész ist der Begründer des poetischen Bildjournalismus. Er veröffentlichte u. a. die Bildbände »Enfants« (1933), »Paris« (1934), »New York« (1976), »From my window« (1981).
 
Literatur:
 
A. Gaillard: A. K. (Paris 1980).
 
 3) Imre, ungarischer Schriftsteller, * Budapest 9. 11. 1929; zunächst journalistisch tätig, ab 1953 freier Schriftsteller, seit 1976 arbeitete er auch als Übersetzer (F. Nietzsche, S. Freud, H. von Hofmannsthal, E. Canetti u. a.). Kertész, der 1944 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und 1945 in Buchenwald befreit worden war, beschäftigt sich in seinem Werk thematisch mit dieser Zeit, den Mechanismen des Terrors, den Spätfolgen der Schoah und dem Überleben danach. Die auch als »Trilogie der Schicksallosigkeit« verstandenen Romane »Roman eines Schicksallosen« (1975; deutsch auch unter dem Titel »Mensch ohne Schicksal«), »Das Fiasko« (1988) und »Kaddisch für ein nicht geborenes Kind« (1990; deutsch) gehören zu den literarischen Schlüsselwerken über den Holocaust.
 
Weitere Werke: (ungarisch): Kurzromane: Suche nach den Spuren (1977).
 
Andere Prosa: Die englische Flagge (1992); Eine Geschichte. Zwei Geschichten (1993; mit P. Esterházy; deutsch).
 
Autobiographisches: Galeerentagebuch (1992; deutsch).

Universal-Lexikon. 2012.