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Trag|fä|hig|keit 〈f. 20; unz.〉 tragfähige Beschaffenheit
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Trag|fä|hig|keit, die <o. Pl.>:
tragfähige Beschaffenheit.
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Tragfähigkeit,
1) Bautechnik: der Widerstand eines Baugliedes oder einer Gesamtkonstruktion gegen Bruch und das Vermögen, die nach den baubehördlichen Bestimmungen anzunehmenden Lasten (Nutz-, Verkehrslast) einschließlich des Eigengewichts unter Berücksichtigung eines Sicherheitszuschlags zu tragen. Zwei Lastgrenzen sind wesentlich: die Last, bei der der erste als unzulässig erachtete Zustand (z. B. unzulässige Spannung) entsteht, und die Last, bei der die Tragfähigkeit erschöpft ist (Bruchgrenze). In der Bodenmechanik ist Tragfähigkeit der Widerstand des Bodens gegen unzulässigen Grundbruch oder unzulässige Setzung.
2) Bevölkerungslehre: ein Maß für die Dichte, in der eine bestimmte Bevölkerung je Fläche leben kann, ohne dass sie ihre Lebensgrundlage nachhaltig schädigt; verallgemeinernd auch auf Tiere (Wild, Weidevieh) bezogen. Die Tragfähigkeit wird untersucht in Tragfähigkeitsanalysen mit einem naturwissenschaftlichen oder agrarökonomischen Ansatz. Aufgrund unterschiedlicher Annahmen und Nebenbedingungen differieren die Untersuchungsergebnisse beträchtlich, z. B. in Bezug auf die Welternährungskapazität; die Schätzungen reichen von einer Tragfähigkeit der Erde von 7,7-16 Mrd. Menschen (E. Ehlers) bis zu 49,8 Mrd. (MOIRA-Studie). Die erste Tragfähigkeitsberechnung führte J. P. Süßmilch 1741 durch. Er schätzte die Tragfähigkeit der Erde auf 14 Mrd. Menschen, eine Zahl, die den heutigen Weltbevölkerungsprojektionen (Bevölkerungsprojektion) der UN nahe kommt.
C. Clark: Die Menschheit wird nicht hungern. Programm zur Ernährung der Welt-Bev. (a. d. Engl., 1970);
Model of international relations in agriculture = MOIRA, bearb. v. H. Linnemann u. a. (Amsterdam 1979);
Ernährung u. Gesellschaft. Bev.-Wachstum - agrare T. der Erde, hg. v. E. Ehlers (1983);
B. Fritsch: Mensch, Umwelt, Wissen. Evolutionsgeschichtl. Aspekte des Umweltproblems (Zürich 41994).
3) Schiff: die Masse der Zuladung, die das Schiff bis zur Tiefladelinie eintauchen lässt (Deadweight).
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Trag|fä|hig|keit, die <o. Pl.>: tragfähige Beschaffenheit.
Universal-Lexikon. 2012.