Bodenmechanik,
Erdbaumechanik, Wissenschaft von den physikalischen Eigenschaften (besonders den elastischen und plastischen Eigenschaften, der Konsistenz, Zusammendrückbarkeit und Festigkeit) des Erdbodens sowie den Bewegungen und Kräften im Boden. Mithilfe geeigneter Prüfverfahren werden an Bodenproben bodenmechanische Kennwerte und Parameter (meist Stoffwerte) bestimmt, die eine Beurteilung des Bodens, v. a. seiner Eignung als Baugrund, ermöglichen (z. B. Ermittlung seiner Tragfähigkeit im Druckversuch mit dem Ödometer). Wichtige Kennwerte sind Korngrößenverteilung, Wassergehalt und Lagerungsdichte, wichtige Parameter (Wasser-)Durchlässigkeit, Steifemodul und Scherfestigkeit. Rechnerisch werden an idealisierten Bodenverhältnissen Erddrücke auf Wände, Setzungen von Gebäuden, Konsolidierungssetzungen bei feinkörnigen Böden, Grundbruchsicherheiten bei Fundamenten, Wassermengen bei Wasserhaltungen oder Standsicherheiten bei Geländesprüngen und Böschungen bestimmt. Auftretende Wechselwirkungen zwischen Gebäuden und dem Untergrund werden häufig mithilfe numerischer Programme untersucht. Die in die hierbei verwendeten, das mechanische Verhalten des Bodens bei Belastung beschreibenden »Stoffgesetze« eingehenden Parameter werden dann in Einzelversuchen bestimmt. Die praktische Bodenmechanik befasst sich mit den Anwendungen in der Bautechnik, insbesondere mit den Voraussetzungen für die Gründung von Bauwerken mittels Pfählen, Caissons, Brunnen, Schlitzwänden u. Ä., die Aussteifung von Baugruben mit Spundwänden, die Ausführung von Tunneln und Stollen in natürlichen Böden und die Ausführung von Böschungen.
G. Gudehus: B. (1981);
Grundbau-Tb., hg. v. U. Smoltczyk, 3 Tle. (41990-92).
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Bo|den|me|cha|nik, die: Wissenschaft von den physikalischen Eigenschaften des Erdbodens u. den darin wirkenden Kräften.
Universal-Lexikon. 2012.