Kołakọwski
[kɔu̯a-], Leszek, polnischer Philosoph, * Radom 23. 10. 1927; lehrte 1953-68 an der Universität Warschau; ging nach Ausschluss aus der Kommunistischen Partei wegen seines Eintretens für oppositionelle Studenten und Lehrverbot 1968 ins Ausland und lehrte seitdem an verschiedenen kanadischen und nordamerikanischen Universitäten sowie in Oxford. Kołakowski gilt als einer der führenden Vertreter des »liberalen« Marxismus. Sein Hauptwerk, »Główne nurty marksizmu« (deutsch »Die Hauptströmungen des Marxismus. Entstehung, Entwicklung, Zerfall«, 3 Bände, 1977-79), gibt eine umfassende Darstellung der verschiedenen Strömungen des Marxismus sowie seiner sozial- und geistesgeschichtlicher Vorläufer und Wegbereiter. Kołakowski hat sich in seinen Publikationen mit fast allen Bereichen der Philosophie, u. a. Ethik, Ästhetik und Religionsphilosophie (»Religion. If there is no god. ..«, 1982; deutsch »Falls es keinen Gott gibt«) auseinander gesetzt. 1977 wurde ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
Weitere Werke: Sammlungen (deutsch): Traktat über die Sterblichkeit der Vernunft. Philosophische Essays (1967); Zweifel an der Methode (1977).
Universal-Lexikon. 2012.