Krain,
slowenisch Krạnjska, Landschaft im Westteil von Slowenien, Kerngebiet ist das Becken um Ljubljana. Nordwestlich und nördlich von Ljubljana erstreckt sich Oberkrain, slowenisch Gorenjsko (Triglav 2 863 m über dem Meeresspiegel); Julische Alpen (mit Wocheiner und Bleder See), Karawanken und Steiner Alpen umrahmen das obere Savetal. Unterkrain, slowenisch Dolenjsko, das fruchtbare und dicht besiedelte Hügelland südöstlich von Ljubljana, wird im Norden von der Save begrenzt. Innerkrain, slowenisch Notranjsko, ist das dünn besiedelte Karstgebiet im Südwesten von Krain, hier befinden sich die Adelsberger Grotten (Postojna).
Das in vorgeschichtlicher Zeit reich besiedelte Gebiet gehörte in römischer Zeit seit dem späten 1. Jahrhundert v. Chr. zur Provinz Pannonien, später zu Illyricum. Im 7./8. Jahrhundert war es, seit dem 6. Jahrhundert teilweise slowenisch besiedelt, ein Teil Kärntens und kam mit ihm im 8. Jahrhundert an Bayern. Karl der Große schlug Krain der neu gebildeten Mark Friaul zu, 820 wurde Krain erstmals als Carniola erwähnt, 952 kam es mit Friaul zu Bayern, dann zu Kärnten; 973 entstand die ottonische Mark Craina marcha (»Mark Krain«), deren politisch bestimmenden Kräfte die einwandernden deutschen Adelsgeschlechter wurden (u. a. 1173/80-1228 die Grafen von Andechs, 1282-1335 die Grafen von Görz; seit 1335 die Habsburger). Im 13./14. Jahrhundert bildete sich Krain als eigenständiges Territorium aus, das 1394 mit seinen durch Rodungsansiedlungen entstandenen deutschen Sprachinseln zum Herzogtum erhoben wurde. Die im frühen 16. Jahrhundert beginnenden reformatorischen Bemühungen hatten zunächst unter dem slowenischen Bevölkerungsteil großen Erfolg, doch setzte sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Gegenreformation durch. Bis 1806 gehörte Krain (als Teil Innerösterreichs) zum Heiligen Römischen Reich, 1809-14 war es Teil der Illyrischen Provinzen Napoleons I., 1815-49 gehörte es zum österreichischen Königreich Illyrien und wurde 1849 österreichisches Kronland. Am 29. 10. 1918 fiel Krain mit Ljubljana (Laibach) an das spätere Jugoslawien (Slowenien). Das westliche Innerkrain (Hinterland von Triest und Rijeka; Adriafrage) gehörte 1918/19-47 zu Italien; Oberkrain war mit der Süd-Steiermark 1941-44 von Deutschland annektiert.
Universal-Lexikon. 2012.