Kreationịsmus
der, -, das fundamentalistische Festhalten an einer wörtlichen Auslegung des biblischen Schöpfungsberichts (1. Mose 1-2), wobei wissenschaftliche Entstehungs- und Entwicklungsvorstellungen im Sinne einer darwinistischen Evolution als unbeweisbar und nicht verifizierbar strikt abgelehnt werden; so z. B. die Theorie der biochemischen Lebensentstehung, die Rolle des Zufalls sowie von Mutation und Selektion in der Evolution, der Artenwandel. Aufgrund der in der Bibel verzeichneten Genealogie wird der Schöpfungszeitpunkt vielfach auf etwa das Jahr 4004 v. Chr. festgelegt, das Alter von Erde und Weltall mit maximal einigen 10 000 Jahren angenommen. Der Kreationismus kann v. a. zurückgeführt werden auf den Essenzialismus der beginnenden Neuzeit, die induktivistische Philosophie F. Bacons und den christlichen Fundamentalismus. Der heutige Kreationismus ist in den USA entstanden und dort auch am weitesten verbreitet.
R. Jeßberger: K. Kritik des modernen Antievolutionismus (1990).
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Kre|a|ti|o|nịs|mus, der; - [engl. creationism, zu: creation = Schöpfung, lat. creatio, ↑Kreation]: (bes. in den USA verbreitetes) fundamentalistisches Festhalten an einer wörtlichen Auslegung des biblischen Schöpfungsberichtes (wobei wissenschaftliche Vorstellungen, denen die darwinistische Evolutionstheorie zugrunde liegt, als unbeweisbar u. nicht verifizierbar strikt abgelehnt werden).
Universal-Lexikon. 2012.