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Kreuzzugsdichtung
Kreuzzugsdichtung,
 
mittelalterliche Dichtung, die einen Kreuzzug zum Thema hat. Zu dem überlieferten Bestand der Kreuzzugsepik gehören Dichtungen, die den Kreuzzug propagieren, indem sie einen historischen Stoff auf das Kreuzzugsgeschehen hin aktualisieren - wie im »Rolandslied« des Pfaffen Konrad (12. Jahrhundert) und im »Willehalm« Wolframs von Eschenbach (Anfang 13. Jahrhundert) - oder die aktuellen Kreuzzugsereignisse, meist im Stil der Reimchronik, unmittelbar aus der Perspektive des Kreuzzugsteilnehmers (u. a. Graindor de Douai, »Chanson d'Antioche«, um 1180, Umarbeitung des verlorenen Originals von Richard le Pèlerin, vor 1099; »Livländische Reimchronik«, Ende des 13. Jahrhunderts) oder mittelbar aus räumlicher oder zeitlicher Distanz festhalten (»Kreuzfahrt Ludwigs des Frommen«, Anfang des 14. Jahrhunderts). Zur Kreuzzugsdichtung gehören auch Werke, die den Kreuzzug als Hintergrund- oder Rahmenhandlung literarisieren (u. a. »Orendel«, Ende des 12. Jahrhunderts; »König Rother«, nach 1150).
 
Literatur:
 
F.-W. Wentzlaff-Eggebert: K. des MA. (1960);
 R. Wisniewski: K. (1984);
 
K., hg. v. Ulrich Müller (31985).

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Kreuz|zugs|dich|tung, die (Literaturw.): mittelalterliche Dichtung, die einen ↑Kreuzzug (1 b) zum Gegenstand hat.

Universal-Lexikon. 2012.