Kriegsliteratur,
Bezeichnung für die den Krieg thematisierende, v. a. die unter dem Eindruck des Krieges entstandene und diesen verarbeitende Literatur. Der Sammelbegriff stellt eine Vereinfachung dar, denn literarische Werke haben im Allgemeinen nicht die kriegerischen Handlungen als solche zum Gegenstand; die Kriegserfahrung wird vielmehr zum Kristallisationspunkt menschlicher Grunderfahrungen wie Angst, Leid, Trennung, Tod und auch Hoffnung sowie zum Prüfstein menschlichen Verhaltens und der Werteordnungen. Der Begriff Kriegsliteratur umfasst sowohl literarische Werke, die sich mit den ethischen, philosophischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Phänomens Krieg auseinander setzen, als auch den Krieg rechtfertigende oder verherrlichende Gebrauchs-, Tendenz- und Trivialliteratur. Unter dem Begriff Antikriegsliteratur werden literarische Werke zusammengefasst, die sich - besonders seit dem Ersten Weltkrieg - gegen die Absurdität der organisierten und technisch perfektionierten Vernichtung des Menschen durch den Menschen richten und zur Friedenssicherung mahnen. (Krieg, Literatur)
Universal-Lexikon. 2012.