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Kubilai
Kubilai,
 
Khubilai, Kublai, Chubilai [k-], Großkhan der Mongolen (seit 1260), als chinesischer Kaiser (seit 1279) Shizu (Shih-tsu), * 23. 9. 1215, ✝ Peking 18. 2. 1294, Enkel Dschingis Khans, führte mit seinem älteren Bruder, dem Großkhan Möngke (1251-59), den Kampf gegen das chinesische Rumpfreich der Südlichen Song, das er endgültig 1279 eroberte und mit seinem 1260 in Nordchina gegründeten Reich vereinigte, dem er 1271 den chinesischen Dynastienamen Yuan (»Uranfang«) gegeben hatte. Weitere Vorstöße - gegen Japan (1274 und 1281), Java (1293) und Hinterindien - scheiterten. Kubilai verstand sich eher als chinesischer Kaiser denn als mongolischer Großkhan; er verlegte die Residenz aus dem mongolischen Karakorum nach Peking, das er ab 1267 ausbauen ließ. Er zog Gelehrte, Vertreter verschiedener Religionen und Gesandte aus Europa an seinen Hof; Marco Polo stand nach seinem eigenen Bericht 1275-92 im Dienst von Kubilai. Dessen Orientierung auf China und Machtkämpfe mit anderen Nachkommen Dschingis Khans führten zum Auseinanderfallen des Weltreiches in die vier de facto selbstständigen mongolischen Reiche Yuan (China, Geschichte), Dschagatai (Gebiet des gleichnamigen Sohnes Dschingis Khans und seiner Nachfolger), Goldene Horde (schon seit 1260 unabhängig) und Persien (Reich der Ilchane).
 
Literatur:
 
O. Franke: Gesch. des Chin. Reiches, Bd. 4 u. 5 (1948-52);
 P. Brent: Das Weltreich der Mongolen (a. d. Engl., Neuausg. 1991);
 R. Marshall: Sturm aus dem Osten. Von Dschingis Khan bis Khubilai Khan (a. d. Engl., 1996).

Universal-Lexikon. 2012.