Kulturwandel,
Teilaspekt des sozialen Wandels; in einer anthropologischen Perspektive bezeichnet Kulturwandel die Veränderungen kultureller Rahmenbedingungen, Grundlagen und Verhaltensweisen, sei es als Innovation, sei es als Reaktion auf von außen auf die jeweilige Kultur wirkende verändernde Impulse (Kulturdiffusion). In soziologischer Perspektive bezieht sich Kulturwandel entweder auf die Veränderung in den kulturellen Grundlagen des individuellen oder gesamtgesellschaftlichen Selbstverständnisses (Werthaltungen, Einstellungen) oder aber speziell auf Veränderungen im spezifischen Bereich kulturellen, d. h. künstlerischen, wissenschaftlichen, moralisch-rechtlichen Verhaltens. Einen wichtigen Beitrag zur Beschreibung des Kulturwandels liefert dabei die Theorie der kulturellen Phasenverschiebung (Cultural Lag) von W. F. Ogburn.
W. F. Ogburn: Kultur u. sozialer Wandel (a. d. Engl., 1969);
B. F. Ryan: Social and cultural change (New York 1969);
J. Röpke: Primitive Wirtschaft, K. u. die Diffusion von Neuerungen (1970);
T. Bargatzky: Die Rolle des Fremden beim K. (1978);
J. H. Steward: Theory of culture change (Neuausg. Urbana, Ill., 41979);
P. Koslowski: Die postmoderne Kultur. Gesellschaftlich-kulturelle Konsequenzen der techn. Entwicklung (21988);
Europ. Kultur im Wandel, hg. v. H.-P. Burmeister (1994);
Universal-Lexikon. 2012.