Leọntjew,
Leọnt'ev [-tjɛf],
1) Aleksej Nikolajewitsch, sowjetischer Psychologe, * Moskau 18. 2. 1903, ✝ ebenda 21. 1. 1979; seit 1941 Professor in Moskau: Beiträge zur biologischen und gesellschaftlich-historischen Entwicklung des Psychischen, zur Kinder- und Gedächtnispsychologie.
2) Konstantin Nikolajewitsch, russischer Schriftsteller, Publizist und Literaturkritiker, * Gut Kudinowo (Gebiet Kaluga) 25. 1. 1831, ✝ Sergijew Possad 24. 11. 1891; war Arzt (1854-62), Diplomat (1863-73) und Zensor. Ab 1887 lebte er in Klöstern und wurde Mönch. Leontjew trat in philosophische und politische Schriften (Sammlung »Vostok. Rossija i Slavjanstvo«, 2 Bände, 1885-86) für die Eigenart Russlands und den Wert seiner byzantinisch-orthodoxen Traditionen gegenüber der westlichen Zivilisation ein. Seine literaturkritischen Arbeiten, z. B. über Werke I. S. Turgenjews und L. N. Tolstojs, bieten trotz der politisch und religiös bedingten Polemik gute Analysen; schrieb auch Skizzen und Erzählungen aus der Levante (»Iz žizni christian v Turcii«, 3 Bände, 1876).
J. P. Ivask: K. L. Žizu' i tvorčestvo (Bern 1974).
Universal-Lexikon. 2012.