Lungenstauung,
abnorme Blutfülle der Lunge bei Stauung im kleinen Kreislauf aufgrund einer Linksherzinsuffizienz (Herzinsuffizienz).
Die akute Lungenstauung tritt infolge eines plötzlichen Herzversagens (z. B. nach Herzinfarkt) auf und führt unbehandelt zum Lungenödem. Bei der chronischen Lungenstauung aufgrund eines allmählichen Nachlassens der Herzleistung kommt es zu einer vermehrten Durchlässigkeit der Lungenbläschen mit Blutaustritt, Hämosiderinablagerung und Schrumpfung des Lungengewebes (Stauungsinduration). Der Ausfall von Lungenbläschen für den Gasaustausch bewirkt Atemnot und Sauerstoffmangelzustände im Blut (Hypoxämie). Weitere Symptome sind Husten mit Auswurf (Stauungsbronchitis) bei verstärkter Neigung zur Lungenentzündung. Die Behandlung der chronischen Lungenstauung besteht in einer möglichst frühzeitigen medikamentösen Stützung des Herzmuskels mit Digitalispräparaten, der Gabe von Nitraten, z. B. Glyceroltrinitrat, oder ACE-Hemmern, gegebenenfalls auch von harntreibenden Mitteln und Antibiotika.
Universal-Lexikon. 2012.