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Meyrink
Meyrink,
 
Gustav, ursprünglich (bis 1917) G. Meyer, österreichischer Schriftsteller, * Wien 19. 1. 1868, ✝ Starnberg 4. 12. 1932; Bankier in Prag; verließ die Stadt nach Skandalen und einem Prozess wegen Betrugsverdachts, wurde 1903 Redakteur der Wiener humoristischen Zeitschrift »Der liebe Augustin« und Mitarbeiter des »Simplicissimus«; ab 1911 in Starnberg; 1927 Übertritt vom Protestantismus zum Mahayana-Buddhismus. In seinen erfolgreichen, oft im alten Prag spielenden Romanen verarbeitet er religiös-messianische Ideen, mystische Vorstellungen, kabbalistische und buddhistische Traditionen sowie alte Sagenstoffe (»Der Golem«, 1915; »Das grüne Gesicht« 1917); in anderen Werken, z. B. in den Novellen »Des deutschen Spießers Wunderhorn« (1913, 3 Bände), setzte Meyrink wirkungsvolle parodistisch-satirische Effekte, die sich meist gegen das Bürgertum richteten.
 
Weitere Werke: Erzählungen und Novellen: Der heiße Soldat (1903); Wachsfigurenkabinett (1908); Fledermäuse (1916); Der violette Tod (1922).
 
Romane: Walpurgisnacht (1917); Der weiße Dominikaner (1921); Der Engel vom westlichen Fenster (1927).
 
Komödie: Der Sanitätsrat (1912, mit A. Roda Roda).
 
Ausgabe: Gesammelte Werke, 6 Bände (1917).
 
Literatur:
 
E. Aster: Personalbibliogr. von G. M. (Bern 1980);
 M. Lube: G. M. Beitr. zur Biogr. u. Studien zu seiner Kunsttheorie (Graz 1980);
 F. F. Marzin: Okkultismus u. Phantastik in den Romanen von G. M. (1986);
 F. Smit: G. M. Auf der Suche nach dem Übersinnlichen (a. d. Niederländ., Neuausg. 1990).

Universal-Lexikon. 2012.