Minas Gerais
['minaʒ ʒe'rai̯s, portugiesisch »allgemeine Minen«], Bundesstaat Brasiliens, 588 384 km2, (1996) 16,67 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Belo Horizonte. Minas Gerais, eine nach Westen um 800 m hohe Rumpffläche, gehört größtenteils zum Brasilianischen Bergland, mit der Serra do Espinhaço (bis über 2 000 m über dem Meeresspiegel) und der Serra da Mantiqueira (im Pico das Agulhas Negras 2 821 m über dem Meeresspiegel). Minas Gerais ist der wichtigste Bergbaustaat Brasiliens mit reichen, hochwertigen Eisen- und Manganerzen (in eigenen Hüttenwerken und in Volta Redonda verarbeitet); ferner werden u. a. Gold (1698 entdeckt), Schmucksteine, Industriediamanten (1729 entdeckt), Quarz, Bauxit, Nickelerz, Graphit abgebaut. Der Bergbau begründete auch den Reichtum der früheren Hauptstadt Ouro Prêto. Bei Poços de Caldas befinden sich die wichtigsten Uranerzvorkommen Brasiliens. Minas Gerais ist einer der wichtigsten Agrarstaaten Brasiliens mit Anbau von Reis, Bohnen, Mais, in jüngster Zeit im Süden wieder zunehmend Kaffee sowie mit extensiver Rinderweidewirtschaft im Norden und Westen auf Campos cerrados (Feuchtsavannen). Der semiaride Nordosten ist unterentwickelt. - Die portugiesischen Kolonisatoren betraten Minas Gerais auf der Suche nach Gold und Edelsteinen zuerst 1552 von Bahía her. Seit 1673 drangen vom Paraíbatal her Goldsucher aus São Paulo vor. 1720 wurde ein selbstständiges Generalkapitanat errichtet. Seit der Loslösung von Portugal spielte Minas Gerais eine bedeutende Rolle in der brasilianischen Politik.
Universal-Lexikon. 2012.