Akademik

Molekularsiebe
Molekularsiebe,
 
Feststoffe mit regelmäßigen Poren- und Hohlraumsystemen, wobei Porenweiten von weniger als 0,7 nm eine Trennung von Molekülen nach ihrer Größe oder Form ermöglichen. Molekularsiebe werden zur Stofftrennung durch Adsorption und als Katalysatoren verwendet. Bedeutung haben v. a. die Zeolithe, zunehmend auch Kohlenstoffmolekularsiebe, Silicoalumophosphate u. a. Zum Trocknen von Gasen werden Molekularsiebe vom Typ Zeolith 3A (Porenweite 0,3 nm) verwendet, deren Oberflächen eine sehr große Affinität zu Wasser haben und deren Porensystem zwar für Wasser, nicht aber für Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxid, Kohlenwasserstoffe u. a. Gase zugänglich ist. Zur Abtrennung der geradkettigen n-Alkane von den verzweigten und sperrigen Isoalkanen werden Molekularsiebe vom Typ Zeolith 5A (Porenweite 0,5 nm) verwendet. Die formselektive Katalyse beruht darauf, dass nur ganz bestimmte Moleküle in das Hohlraumsystem der Molekularsiebe eindringen und dort zur Reaktion gebracht werden. Ein Beispiel ist das selektive Hydrocracken von n-Alkanen mit Zeolith ZSM 5 bei der katalytischen Entparaffinierung.

Universal-Lexikon. 2012.