Montagu
['mɔntəgjuː], britisches Adelsgeschlecht, das bis in die Zeit Wilhelms des Eroberers zurückreicht. Bedeutende Vertreter:
1) Edwin Samuel, britischer Staatsmann, * London 6. 2. 1879, ✝ ebenda 15. 11. 1924; wurde 1906 als Vertreter der Liberalen Partei Mitglied des Unterhauses, 1910-14 Unterstaatssekretär für Indien, 1916 Munitionsminister und unter D. Lloyd George 1917-22 Staatssekretär für Indien. Mit dem Vizekönig Lord Chelmsford arbeitete er 1918 den nach beiden benannten Reformplan (»Montagu-Chelmsford Report«) aus, der die Grundlage des indischen Verfassungsgesetzes (»Government of India Act«) von 1919 wurde.
2) Lady Mary Wortley, geborene Pierrepont ['pɪəpɔnt], englische Schriftstellerin, getauft London 26. 5. 1689, ✝ ebenda 21. 8. 1762; Tochter des Earl of Kingston; lebte 1716-18 in Konstantinopel, wo ihr Mann britischer Gesandter war, sowie 1738-62 in Italien und Frankreich. Ihre geistreiche Korrespondenz stellt ein wichtiges kulturhistorisches Dokument dar.
Ausgaben: The complete letters, herausgegeben von R. Halsband, 3 Bände (1965-67); Essays and poems, herausgegeben von demselben u. a. (1977).
Briefe aus dem Orient, bearbeitet von I. Bühler (1982).
A. A. Hufstader: Sisters of the quill (ebd. 1978).
Universal-Lexikon. 2012.