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Mösien
Mösi|en,
 
lateinisch Moesia, griechisch Mysịa, Mysịs, römische Provinz, ursprünglich südlich der Donau von Drina und Save bis zum Schwarzen Meer reichend, benannt nach dem thrakischen Stamm der Möser (lateinisch Moesi, griechisch Moisoi, Mysoi); 29-28 v. Chr. von den Römern erobert, 44 n. Chr. selbstständige Provinz, 86 Teilung in die Provinz Moesia inferior (etwa Nordbulgarien) und Moesia superior (etwa das heutige Serbien). Trajan vergrößerte Mösien durch die östlich des Alt gelegenen Gebiete nördlich der Donau und sicherte die Dobrudscha durch einen Limes von der Donau bis zum Schwarzen Meer. Nach Räumung des transdanubischen Dakien (271) war Mösien seit Diokletian in Moesia I und II, Dacia ripensis, Dacia mediterranea und Scythia aufgegliedert. Seit dem 3. Jahrhundert den Einfällen germanischer Völker (z. B. der Westgoten unter Alarich I.) ausgesetzt, konnte die Donaugrenze gehalten werden, bis im 6./7. Jahrhundert slawische Stämme Mösien besetzten.
 
Literatur:
 
A. Mócsy: Gesellschaft u. Romanisation in der röm. Provinz Moesia Superior (Budapest 1970);
 B. Gerov: Beitrr. zur Gesch. der röm. Provinzen Moesien u. Thrakien (Amsterdam 1980).
 

Universal-Lexikon. 2012.