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Alarich
Alarich,
 
Könige der Westgoten:
 
 1) Alarich I., * auf einer Insel im Donaudelta um 370, ✝ in Süditalien Ende 410; aus dem Geschlecht der Balthen. Seit 395 König der in Mösien auf der Balkanhalbinsel angesiedelten Westgoten, verwüstete Thrakien, Makedonien und Griechenland. Zum oströmischen Militärstatthalter in Illyrien ernannt (397), fiel er 401 erstmals in Italien ein (Niederlagen gegen Stilicho, bei Pollentia 402 und bei Verona 403), erneut 408. Am 24. 8. 410 besetzte er Rom; nach dreitägiger Plünderung der Stadt zog er nach Süditalien, um nach Afrika überzusetzen, starb aber unterwegs und wurde im Flussbett des Busento bei Consentia (heute Cosenza) begraben (Gedicht von A. Graf von Platen »Das Grab im Busento«, 1820). Alarich, einer der bedeutendsten germanischen Führer der Völkerwanderungszeit, versuchte vergebens, als Foederat des Ost-, später des Westimperiums für seinen Stamm Landzuweisungen im Reich zu erhalten.
 
Literatur:
 
Ludwig Schmidt: Die Ostgermanen (21941, Nachdr. 1969).
 
 2) Alarich II., ✝ 507, Sohn Eurichs; bestieg 484 den Thron, ließ 506 für seine römischen Untertanen ein Gesetzbuch (»Breviarium Alaricianum«) aus römischen Rechtsquellen zusammenstellen, fiel in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers gegen den Frankenkönig Chlodwig; mit ihm endete das Tolosanische Reich.

Universal-Lexikon. 2012.