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Münchner Dichterkreis
Mụ̈nchner Dichterkreis,
 
von König Maximilian II. von Bayern ab 1852 initiierter Kreis meist norddeutscher Schriftsteller (E. Geibel, P. Heyse, F. M. Bodenstedt, F. Dahn, F. Dingelstedt, Martin Greif, J. Grosse, W. Hertz, H. Leuthold, H. von Lingg, W. H. Riehl, A. F. von Schack, J. V. von Scheffel), die offiziell in den königlichen »Symposien« zusammenkamen und sich auch privat in der nach einem Gedicht Linggs (»Das Krokodil von Singapur«) benannten »Gesellschaft der Krokodile« (1856-63) trafen. Nach dem Tod Maximilians II. (1864) und Geibels Fortgang (1868) verlor der Kreis seinen Elan. Seine literarische Bedeutung liegt in der Pflege nichtpolitisch klassizistischer Dichtung. Der im Kreis geschätzte Formkult wie auch u. a. die historische und romantische Thematik führten oft zu epigonalem Ästhetizismus.
 
Ausgaben: E. Geibel und H. Leuthold: Fünf Bücher französischer Lyrik vom Zeitalter der Revolution bis auf unsere Tage in Uebersetzungen (1862); Ein Münchener Dichterbuch, herausgegeben von E. Geibel (1862); Neues Münchener Dichterbuch, herausgegeben von P. Heyse (1882).
 
Literatur:
 
M. Krausnick: Paul Heyse u. der Münchener D. (1974);
 
Die Krokodile. Ein M. D. Texte u. Dokumente, hg. v. J. Mahr (1987).

Universal-Lexikon. 2012.