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Maximilian
I
Maximilian,
 
Herrscher:
 
 Heiliges Röm. Reich:  
 1) Maximilian I., Römischer König (seit 1486) und Kaiser (seit 1508), * Wiener Neustadt 22. 3. 1459, ✝ Wels 12. 1. 1519, Habsburger, Sohn Kaiser Friedrichs III., Vater von Philipp I., dem Schönen, von Spanien, Großvater der Kaiser Karl V. und Ferdinand I.; wurde am 16. 2. 1486 zum Römischen König gewählt (Krönung in Aachen am 9. 4.) und trat am 19. 8. 1493 die Nachfolge im Reich an, wo er sich streng von der Reichsidee leiten ließ. Nach dem frühen Tod seiner (seit 1477) Frau Maria von Burgund (1482) konnte er sich gegen den französischen König Ludwig XI. als auch gegen die niederländischen Stände im Vertrag von Senlis 1493 die Grafschaften Charolais, Nevers und Artois sowie die Freigrafschaft Burgund sichern, während das Herzogtum Burgund und die Picardie faktisch bei Frankreich blieben. Nach dem Tod von Matthias I. Corvinus (6. 4. 1490) gelang ihm die Rückeroberung der habsburgischen Erblande, deren Verwaltung er reformierte. Nach dem Tod seines Vaters (1493) und seines Vetters, Erzherzogs Sigmund von Tirol (1496), den er am 16. 3. 1490 zur Abtretung Tirols und der Vorlande bewogen hatte, beherrschte Maximilian alle habsburgischen Länder; 1491 hatte er im Frieden von Preßburg die habsburgischen Erbfolge in Ungarn gefestigt (seitdem Titularkönig von Ungarn).
 
Während seiner etwa 30 Kriege strebte Maximilian durch stets wechselnde Bündnisse (Liga) vergeblich, die Reste seiner burgundischen Erbschaft zu gewinnen und Eroberungen in Oberitalien zu machen. Seine wechselvolle italienische Politik stand im Zusammenhang mit seiner Vermählung (1493) mit Bianca Maria Sforza von Mailand (* 1472, ✝ 1510), blieb aber erfolglos, denn 1516 fiel Mailand an Frankreich und Verona an Venedig. Der »Schwaben-« beziehungsweise »Schweizerkrieg« (1499) hatte die faktische Loslösung der Schweiz vom Heiligen Römischen Reich zur Folge; dagegen gewann Maximilian durch Heiratspolitik 1506/16 auch die spanische Krone, 1515 die Anwartschaft auf Böhmen und Ungarn für das Haus Habsburg.
 
Die Reichsstände unterstützten Maximilian in seiner dynastischen Politik nicht, brachten aber unter Führung des Mainzer Kurfürsten Berthold von Henneberg zusammen mit dem König auf dem Wormser Reichstag 1495 den Ewigen Landfrieden, ein vom Kaiser unabhängiges Reichskammergericht und eine »Handhabung Friedens und Rechts« zustande; mit dem Gemeinen Pfennig sollte das Reichssteuerproblem gelöst werden. Das Reichsregiment, ein ständiger Ausschuss von Reichsständen zur Überwachung und Beschränkung des Königs, konnte erst 1500 eingerichtet werden und bestand nur zwei Jahre. Dem Reichskammergericht stellte Maximilian 1497 den Reichshofrat entgegen, mit gleichen Befugnissen und nur von ihm abhängig. Die Einteilung des Reichs in zehn Reichskreise 1512 bildete die Grundlage für die Landfriedenssicherung.
 
Maximilian, der am 4. 2. 1508 ohne päpstliche Krönung, aber mit der nachträglichen Billigung Julius' II. den Kaisertitel (»Erwählter Römischer Kaiser«) im Dom zu Trient annahm, war ein vielseitig gebildeter Fürst, der jedoch auch die Zwiespältigkeit seiner Epoche verkörperte. Er beherrschte die ritterlichen Künste und Fertigkeiten nach dem burgundischen Vorbild überlegen (»der letzte Ritter«), vervollkommnete zugleich das Geschützwesen und führte geschickt von ihm ausgebildete Landsknechtheere (»Vater der Landsknechte«). Durch seinen Finanzier J. Fugger wurde er von der frühkapitalistischen Wirtschaft abhängig. Als Anhänger des Humanismus förderte Maximilian Kunst (u. a. A. Dürer, B. Strigel) und Wissenschaften (v. a. deutsche Humanisten).
 
Maximilians literarische und künstlerische Bestrebungen sind aufs Engste mit seiner politischen Biographie verknüpft. Von den literarischen Werken, groß angelegten Gemeinschaftsarbeiten, bei denen Maximilians Anteil im Einzelnen nur schwer bestimmbar ist, wurde nur der Teuerdank (1517, Faksimile herausgegeben 1968; benannt nach seiner jugendlichen Selbstbezeichnung) vollendet; der »Weißkunig«, der die Geschichte von Maximilians Eltern, seine Jugend und seine Regierungszeit darstellt (1514 vom Geheimschreiber Marx Treitzsaurwein zu einer fortlaufenden Erzählung geordnet, 1775 erstmals gedruckt, Neudruck 1985), der »Freydal (b)«, von dem nur Notizen, Einzelblätter und Bildentwürfe überkommen sind (herausgegeben 1880-82), und die monumentalen Bildprogramme »Triumphzug« und »Ehrenpforte«, an denen A. Dürer mitwirkte, blieben unvollendet. Gemeinsames Motiv allen literarischen Engagements, so auch des Auftrags zur Anlage des Ambraser Heldenbuches (Ambras), war für Maximilian die programmatische Idee des »Gedächtnus«, die v. a. drei Aspekte umfasst: religiös-liturgische »memoria«, Stilisierung der eigenen Biographie und historische Dokumentation. (Maximiliansgrab)
 
Literarische Behandlung:
 
Maximilians poetische Selbststilisierung förderte die Verklärung seiner Gestalt in der Dichtung; außerdem lieferte J. von Hormayrs »Österreichischer Plutarch« (1807-14) Material für die zahlreichen Maximilian-Balladen, Maximilian-Romane und Maximilian-Dramen (u. a. A. von Arnim, Roman »Die Kronenwächter«, 1817; A. Grün, Romanzenkranz »Der letzte Ritter«, 1827-29; G. Freytag, Lustspiel »Die Brautfahrt«, 1843; G. Hauptmann, Verserzählung »Kaiser Maxens Brautfahrt«, 1923).
 
 
Literatur:
 
H. Fichtenau: Der junge M. (1959);
 H. Wiesflecker: Kaiser M. I., 5 Bde. (Wien 1971-86);
 Jan-D. Müller: Gedechtnus. Lit. u. Hofgesellschaft um M. I. (1982);
 G. Kurzmann: Kaiser M. I. u. das Kriegswesen der österr. Länder u. des Reiches (1985);
 H. Wiesflecker: M. I. Die Fundamente des habsburg. Weltreiches (Wien 1991).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Habsburgs Aufstieg (bis 1556): Du, glückliches Österreich, heirate
 
 
 2) Maximilian II., Kaiser (seit 1564), * Wien 31. 7. 1527, ✝ Regensburg 12. 10. 1576, Habsburger, Sohn Kaiser Ferdinands I., Urenkel von 1), Vater von Kaiser Rudolf II. und Matthias. Der früh der lutherischen Lehre zuneigende Maximilian wurde 1548 mit seiner entschieden katholischen Cousine Maria (* 1528, ✝ 1603), Tochter seines Onkels Karl V., verheiratet und war 1548-50 Statthalter in Spanien. Nach seiner Rückkehr blieb er um einen Ausgleich der Konfessionen bemüht, fand aber keinen Rückhalt bei den lutherischen Fürsten, schwor deshalb vor seiner Wahl zum Römischen König und Kaiser (30. 11. 1562, stets katholisch zu bleiben, und folgte seinem Vater am 7. 2. 1564 (Huldigung vor dem Papst) als Kaiser. Mit der Sicherung des Augsburger Religionsfriedens von 1555 sorgte er für eine lang anhaltende Zeit der Ruhe. Gegen die Türken kämpfte Maximilian unglücklich; die ihm 1573 und 1575 angetragene polnische Krone vermochte er nicht in Besitz zu nehmen. In seinen österreichischen Ländern (seit 1552; seit 1562 König von Böhmen, seit 1563 als Miksa I. König von Ungarn) stärkte er Luthertum und Ständewesen. Auf Reichsebene konnte er sich in den ständig schärfer werdenden Gegensätzen nicht durchsetzen.
 
 
Ausgabe: Die Korrespondenz Maximilians II., herausgegeben von V. Bibl, 2 Bände (1916-21, Nachdruck 1970).
 
Literatur:
 
V. Bibl: M. II., der rätselhafte Kaiser (1929);
 
Kaiser M. II. Kultur u. Politik im 16. Jh., hg. v. F. Edelmayer u. A. Kohler (Wien 1992);
 M. Lanzinner: Friedenssicherung u. polit. Einheit des Reiches unter Kaiser M. II. 1564-1576 (1993).
 
 Baden:  
 3) Maximilian Alexạnder Friedrich Wịlhelm, Prinz von Baden, Max, Prinz von Baden.
 
 Bayern:  
 4) Maximilian I., Herzog (seit 1597), Kurfürst (seit 1623), * München 17. 4. 1573, ✝ Ingolstadt 27. 9. 1651, bayrischer Wittelsbacher, Großvater von 5), Onkel von 9), Enkel von Herzog Albrecht V.; wurde mit seinem Vetter, dem späteren Kaiser Ferdinand II., von Jesuiten in Ingolstadt erzogen und übernahm die Regierung 1598, nachdem sein Vater, Herzog Wilhelm V. (* 1548, ✝ 1626), abgedankt hatte. 1607 brachte Maximilian Donauwörth in seinen Besitz. Als Gegengewicht zur protestantischen Union gründete er 1609 die katholische Liga, mit der er (Münchener Vertrag, 1619) Ferdinand im Böhmenen Aufstand unterstützte; 1635 vermählte er sich in 2. Ehe mit dessen Tochter Maria Anna. Am 25. 2. 1623 erlangte Maximilian die Friedrich V. (»Winterkönig«) aberkannte pfälzische Kurstimme und erhielt 1628 die Oberpfalz. Im Dreißigjährigen Krieg war Maximilian einer der Hauptführer der katholischen Partei, ohne ein unbedingter Anhänger der Habsburger zu sein, deren zentralistische Bestrebungen er ablehnte. Maximilian hatte Anteil am Restitutionsedikt (1629) und an der Entlassung Wallensteins (1630). Die Not seines Landes veranlasste ihn ab 1639 zur Annäherung an Frankreich; bei den Friedensverhandlungen zu Münster (1645-48) führten ihn katholische Interessen an dessen Seite, wodurch er die Kurwürde und die Oberpfalz behielt. In seinem Territorium brach Maximilian die Macht der Landstände, schuf eine ausgezeichnete Landesverwaltung, ein schlagkräftiges Heer unter J. T. von Tilly, eine für seine Zeit fortschrittliche Gesetzessammlung (»Codex Maximilianeus«) sowie eine solide Finanzgrundlage; er förderte die bildenden Künste und erbaute in München die Residenz (v. a. ab 1606).
 
Literatur:
 
D. Albrecht: Die auswärtige Politik M.s von Bayern 1618-1635 (1962);
 H. Dollinger: Studien zur Finanzreform M.s I. von Bayern in den Jahren 1598-1618 (1968);
 
Um Glauben u. Reich. Kurfürst M. I., hg. v. H. Glaser, 2 Bde. (1980).
 
 5) Maximilian II. Emanuel, Kurfürst (seit 1679), * München 11. 7. 1662, ✝ ebenda 26. 2. 1726, bayerischer Wittelsbacher, Sohn von Kurfürst Ferdinand Maria, Enkel von 4), Großvater von 6); Vater von Kaiser Karl VII.; löste Bayern seit 1680 aus französischer Gefolgschaft und zeichnete sich in den Türkenkriegen (1686-88) als Verbündeter Kaiser Leopolds I. aus, dessen Tochter Maria Antonia er 1685 geheiratet hatte. 1689/90 sicherte er im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-97) die Rheingrenze und wurde 1691 zum Statthalter der Spanischen Niederlande ernannt (bis 1699/1714). Der frühe Tod seines zum Erben der spanischen Krone bestimmten Sohnes Joseph Ferdinand führte zum Spanischen Erbfolgekrieg (1701-13/14) und Maximilian in der Hoffnung, die Spanische Niederlande als Königtum zu gewinnen, an die Seite Frankreichs; er wurde aber 1704 bei Höchstädt an der Donau geschlagen, geächtet und vertrieben, Bayern von Österreich besetzt. Auch die Niederlande verlor er in der Schlacht bei Ramillies (1706). Durch die Friedensschlüsse von Rastatt und Baden 1714/15 erhielt er Bayern zurück. In der Wittelsbach. Hausunion suchte er 1724 die Macht der Wittelsbacher in Bayern, in der Pfalz, in Pfalz-Sulzbach, Köln, Trier und Münster zusammenzufassen. Maximilian ließ u. a. die Schlösser Lustheim, Schleißheim und Nymphenburg ausbauen.
 
Literatur:
 
L. Hüttl: Max Emanuel. Der Blaue Kurfürst 1679-1726 (1976);
 R. de Schryver: Max II. Emanuel von Bayern u. das span. Erbe (1996).
 
 6) Maximilian III. Joseph, Kurfürst (seit 1745), * München 28. 3. 1727, ✝ ebenda 30. 12. 1777, Sohn Kaiser Karls VII., Enkel von 5); schloss mit Maria Theresia den Frieden von Füssen (22. 4. 1745, worin er allen Ansprüchen auf österreichischem Gebiet entsagte und seine bayerische Erblande zurückerhielt. Um außenpolitische Neutralität bemüht, war er im Siebenjährigen Krieg (1756-63) an die Seite Österreichs und Frankreichs gezwungen. Er gründete 1759 die Akademie der Wissenschaften in München und führte wichtige Verwaltungs- und Gesetzesreformen durch. Mit ihm erlosch die jüngere bayerische Hauptlinie des Hauses Wittelsbach.
 
Literatur:
 
Alois Schmid: M. III. Joseph u. die europ. Mächte. Die Außenpolitik des Kurfürstentums Bayern 1745-1765 (1987).
 
 7) Maximilian IV. Joseph, Kurfürst (1799-1806), als König (seit 1806) Maximilian I. Joseph, * Mannheim 27. 5. 1756, ✝ München 13. 10. 1825, pfälzischer Wittelsbacher, Vater von König Ludwig I., Großvater von 8); regierte seit 1795 in Pfalz-Zweibrücken, folgte 1799 Karl Theodor als Kurfürst von Bayern. Er trat an die Seite Napoleons I., wurde 1806 Mitglied des Rheinbunds und erlangte die Königswürde für Bayern. In der napoleonischen Zeit wurde Bayern unter Maximilian J. um fränkisches und schwäbisches Gebiet erheblich vergrößert. Beraten von Minister M. von Montgelas, leitete er nach französischem Vorbild wegweisende Reformen ein (u. a. frühliberale Verfassung mit Zweikammersystem, 26. 5. 1818), und förderte so den Ausbau zum modernen Staat.
 
Literatur:
 
Adalbert Prinz von Bayern: Max I. von Bayern. Pfalzgraf, Kurfürst u. König (1957);
 
Krone u. Verfassung. König Max I. Joseph u. der neue Staat, hg. v. H. Glaser (Neuausg. 1992).
 
 8) Maximilian II. Joseph, König (seit 1848), * München 28. 11. 1811, ✝ ebenda 10. 3. 1864, Enkel von 7), Vater von König Ludwig II.; bestieg nach der Abdankung seines Vaters Ludwig I. den Thron (20. 3. 1848). Seine Regierungszeit war besonders geprägt von der deutschen Frage, wobei 1849-59 L. Freiherr von der Pfordten als leitender Minister nachdrücklich für die Triaspolitik eintrat. Im Innern wurde die Trennung von Justiz und Verwaltung vollzogen und die Ministerverantwortlichkeit durchgesetzt. In besonderem Maß förderte Maximilian J. das wissenschaftliche und künstlerische Leben in München, wo er u. a. 1858 die Historische Kommission der Akademie der Wissenschaften gründete; 1853 stiftete er den Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.
 
Literatur:
 
Günther Müller: König Max II. u. die soziale Frage (1964);
 M. Hanisch: »Für Fürst u. Vaterland«. Legitimitätsstiftung in Bayern zw. Revolution 1848 u. dt. Einheit (1991).
 
 Köln:  
 9) Maximilian Heinrich, Erzbischof und Kurfürst (seit 1650), * München 8. 10. 1621, ✝ Bonn 3. 6. 1688, bayerischer Wittelsbacher, Neffe von 4); 1650 auch Bischof von Lüttich und Hildesheim, 1683 von Münster (ohne päpstliche Bestätigung). Politisch unentschlossen, verhinderte er nicht, dass Kurköln unter seinem Minister Wilhelm Egon von Fürstenberg zum Brückenkopf der französischen Unternehmungen im Heiligen Römischen Reich und den Niederlanden wurde.
 
 10) Maximilian Frạnz, Erzbischof und Kurfürst (seit 1784), * Wien 8. 12. 1756, ✝ Hetzendorf (heute zu Wien) 27. 7. 1801, Habsburger, jüngstes Kind Maria Theresias; Erzherzog von Österreich, wurde 1780 zum Koadjutor in Köln und Münster gewählt sowie Nachfolger seines Onkels Karl Alexander von Lothringen als Hoch- und Deutschmeister. Maximilian F. verfolgte im Nuntiaturstreit und der Emser Punktation 1786 eine reformkatholische, antikuriale Linie, schuf im Geist des aufgeklärten Absolutismus eine vorbildliche Staatsverwaltung und führte mit der Reform der Lehrerbildung auch die allgemeine Schulpflicht ein. Die von ihm 1784 zur Universität erhobene Bonner Hochschule wurde 1786 geweiht.
 
Literatur:
 
M. Braubach: Maria Theresias jüngster Sohn M. F. (1961);
 K. Oldenhage: Kurfürst Erzherzog M. F. als Hoch- u. Deutschmeister (1780-1801) (1969).
 
 Mexiko:  
 11) Maximilian, eigentlich Fẹrdinand Maximilian, Erzherzog von Österreich, Kaiser von Mexiko, * Wien 6. 7. 1832, ✝ (erschossen) Querétaro 19. 6. 1867, jüngerer Bruder von Kaiser Franz Joseph I.; wurde 1854 Kommandant der österreichischen Marine und 1857 Generalgouverneur des Lombardo-Venezianischen Königreiches; seit 1857 Ȋ mit der belgischen Prinzessin Charlotte. Im April 1864 nahm er die ihm auf Betreiben Napoleons III. angetragene mexikanische Kaiserkrone an in dem Glauben, das mexikanische Volk selbst habe ihn gerufen. Maximilian konnte aber in Mexiko nicht Fuß fassen. Er entfremdete sich durch seine liberale, auf Ausgleich und Mäßigung bedachte Politik die ihn stützenden Konservativen und die Kirche. Der liberale Präsident B. Juárez García bekämpfte Maximilians Intervention, und das Land spaltete sich in einem Bürgerkrieg. Maximilian überwarf sich mit F. A. Bazaine, dem Befehlshaber des französischen Hilfskorps. Als die USA unter Berufung auf die Monroedoktrin den Abzug der französischen Truppen erzwangen (1866), weigerte sich Maximilian, Mexiko mit ihnen zu verlassen. Durch Verrat geriet er am 15. 5. 1867 in die Hände von Juárez García. Von einem Kriegsgericht wurde er zum Tode verurteilt und zusammen mit seinen Generälen Miramón und Mejía erschossen (Gemälde von É. Manet, »Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko«, 1867; Mannheim, Städtische Kunsthalle). - Drama von F. Werfel »Juárez und Maximilian« (1925).
 
Literatur:
 
J. Haslip: M., Kaiser von Mexiko (a. d. Engl., Neuausg. 1983).
II
Maximilian,
 
nach der Legende Bischof von Lorch (Oberösterreich), der 284 den Märtyrertod erlitten haben soll. Historisch ist die Errichtung einer Kapelle über seinem angeblichen Grab in Bischofshofen zu Beginn des 8. Jahrhunderts. Seine Reliquien gelangten 878 nach Altötting, vor 985 nach Passau; 1662 wurden sie jedoch nicht mehr vorgefunden. - Heiliger (Tag: 12. 10.).
 

Universal-Lexikon. 2012.