Nebra,
Stadt im Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt, 156 m über dem Meeresspiegel, im Unstrut-Trias-Land auf einem Buntsandsteinplateau am steilen Talhang der Unstrut, 3 000 Einwohner; Zentrum eines Agrarkreises (mit etwas Weinbau); Drahtseilwerk, im nahen Karsdorf Zementindustrie.
Das Stadtbild wird v. a. von Bauten des frühen 19. Jahrhunderts geprägt (mehrere Renaissanceportale). Am Markt die Stadtkirche Sankt Georg (um 1416), Burgruine, Neues Schloss (1874). Im Norden am Steilufer der Unstrut der Schlosskomplex Vitzenburg (16./17. und 19. Jahrhundert).
Auf dem 34 m über der Unstrut gelegenen Felsplateau »Altenburg« wurde 1962 ein Siedlungsplatz des Magdalénien aufgedeckt. Neben zahlreichen Stein-, Knochen- und Geweihartefakten erbrachten die Ausgrabungen auch Überreste von Jagdtieren (v. a. Rentier und Wildpferd) sowie besonders verwahrte beinerne Frauenstatuetten. - Nahe eines Unstrutübergangs, 1207 wird erstmals eine Brücke urkundlich erwähnt, entstand nördlich der heutigen Stadt aus einem karolingischen Königshof ein Marktflecken. Erst im 13. Jahrhundert wurde auf dem heutigen Stadtgebiet eine Siedlung angelegt, die 1266 als »Oppidum« genannt wird, 1341 an die Wettiner, 1485 an deren albertinische Linie und 1815 an Preußen fiel. 1952-94 war Nebra Kreisstadt.
Universal-Lexikon. 2012.