Nehemia
[hebräisch »Jahwe hat getröstet«], hoher Beamter (Mundschenk) am Hof des Perserkönigs Artaxerxes I. (Nehemia 1, 11); war 445-433 v. Chr. Bevollmächtigter des Königs in Jerusalem und wurde erster Statthalter der neu geschaffenen persischen Provinz Juda (Judäa). Als einer der maßgeblichen Reorganisatoren (neben Esra) des nachexilischen jüdischen Gemeinwesens ließ Nehemia die Jerusalemer Stadtmauer wieder aufbauen und stabilisierte die innere Ordnung (Schuldenerlass, Rückgabe verkauften oder verpfändeten Grundbesitzes, Verbot von Ehen mit ausländischen Frauen, Tempelsteuer, Sabbatruhe). - Das Buch Nehemia beruht auf Nehemias eigenen Aufzeichnungen (Kapitel 1-7; 12-13), die mit anderen Stoffen vom Verfasser des chronistischen Geschichtswerkes (Chronik) bearbeitet worden sind. In Septuaginta und Vulgata wird es als 2. Buch Esra gezählt.
W. Rudolph: Esra u. N. (1949).
Universal-Lexikon. 2012.