Nowosibịrsk,
Novosibịrsk, bis 1925 Nowonikolạjewsk, Gebietshauptstadt in Russland, am Ob, mit 1,40 Mio. Einwohnern die größte Stadt sowie führendes Wissenschafts-, Kultur-, Handels- und Industriezentrum Westsibiriens; russisch-orthodoxer Bischofssitz; Agrar-, Technische, Pädagogische und allgemeine Universität, Sibirische Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften mit dem als Arbeits- und Wohnstadt für Wissenschaftler und deren Familien 1957-66 erbauten Stadtteil Akademgorodok mit etwa 30 000 Einwohnern am Nowosibirsker Stausee, daneben die kleineren Wissenschafts-Trabantenstädte Krasnoobsk (für Landwirtschaft) und Kolzowo (für Mikrobiologie). Außerdem Akademie für Bau- und für Verkehrswesen, etwa zehn weitere Hochschulen, mehrere Museen, Gemäldegalerie, Theater, Oper und Ballett, Philharmonie und zoologischer Garten. Die Industrie mit mehr als 2 000 Unternehmen umfasst Elektrostahl-, Zinnlegierungswerk, Energiewirtschaft, elektrotechnische/elektronische und feinwerktechnische Industrie, Werkzeugmaschinen-, Landmaschinen-, Instrumenten-, Kleinbusbau, chemische und pharmazeutische, Leder- und Nahrungsmittelindustrie. Groß ist der Anteil der Betriebe des militärisch-industriellen Komplexes. Jährliche Import-Export-Messe. Flusshafen, Bahnknotenpunkt (Abzweigung der Turkestan-Sibirischen von der Transsibirischen Eisenbahn), internationaler Flughafen Tolmatschewo, U-Bahn (Inbetriebnahme 1986). Oberhalb von Nowosibirsk Nowosibirsker Stausee am Ob.
Nowosibirsk entwickelte sich ab 1893 mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn und wurde 1904 Stadt. Im Zweiten Weltkrieg war Nowosibirsk Zentrum der sowjetischen Rüstungsindustrie.
Universal-Lexikon. 2012.