Paviane
[niederländisch baviaan, von französisch babouin, weitere Herkunft unsicher], Singular Pavian der, -s, Papio, zu den Meerkatzenartigen gehörende Gattung kräftiger, etwa 50-115 cm körperlanger, langschwänziger Hundsaffen mit fünf rezenten Arten, v. a. in Savannen und Steppen Afrikas und in Südarabien. Die Männchen besitzen oft eine Mähne oder einen Bart und sehr lange, dolchartige Eckzähne. Sie sind in der Regel wesentlich größer als die Weibchen. Die auffallenden Gesäßschwielen sind besonders bei brünstigen Weibchen stark entwickelt und oft leuchtend rot. - Paviane sind gesellige Bodenbewohner mit strenger Rangordnung, die sich nachts häufig auf Bäumen aufhalten. Sie sind vorwiegend Pflanzenfresser, fressen jedoch auch Kleintiere und gelegentlich größere Säugetiere. Besonders wo ihr Hauptfeind, der Leopard, fehlt, können Paviane in der Landwirtschaft beträchtliche Schäden anrichten.
Der im nördlichen Afrika und in Arabien beheimatete Mantelpavian (Hamadryas, Papio hamadryas) wird bis 75 cm körperlang; das Fell ist braun gefärbt, alte Männchen besitzen eine mantelartige Mähne an Schultern, Brust und Kopfseiten. Unter dem Begriff Babuine oder Steppenpaviane werden vier Arten zusammengefasst: der von Tansania bis Angola vorkommende Steppenpavian (Gelber Pavian, Papio cynocephalus; Körperlänge bis 80 cm), der in Zentral- und Ostafrika verbreitete Anubispavian (Grüner Pavian, Papio anubis), der mit 50 cm Körperlänge viel kleinere Sphinxpavian (Guineapavian, Papio papio), der nur in Westafrika vorkommt, sowie der bis 115 cm Körperlänge erreichende Bärenpavian (Tschakma, Papio ursinus). Die drei letztgenannten Arten werden neuerdings auch als Unterarten des Steppenpavians angesehen.
In der ägyptischen Religion erscheint Thot, der Gott der Weisheit und der Gelehrsamkeit, als Pavian. Sieben Paviane sind auf dem Fries am Felsentempel von Abu Simbel bei der Begrüßung des Sonnengottes Re dargestellt.
Universal-Lexikon. 2012.