Akademik

Pen-Computer
Pen-Computer
 
(auch Notepad, Penpad oder Tablett), ein portabler Computer ohne Tastatur und Maus, der über einen Stift, den Pen, bedient wird. Er besitzt einen Flachbildschirm (meist LCD), der sowohl zur Anzeige als auch zur Eingabe dient (Touchscreen). Mit dem Stift lassen sich Aktionen starten, indem bestimmte Symbole berührt werden, man kann aber auch Text oder festgelegte Zeichen (Kreis, Strich,. ..) auf der Anzeigefläche schreiben. Letzteres fasst man unter dem Begriff Gestures zusammen: Man kann etwa ein Objekt löschen, indem man es durchstreicht, oder markieren, indem man es einkreist.
 
Wesentlich für das Funktionieren und eine komfortable Handhabung eines Pen-Computers ist außer der sauberen Registrierung der Pen-Bewegung eine ausgereifte Benutzerführungs- und Kommunikations-Software (wozu ein spezielles Betriebssystem oder eine Pen-Erweiterung eines gängigen Systems nötig ist) und ein leistungsstarkes Texterkennungssystem (OCR).
 
Pen-Computer gibt es in verschiedenen Größen, die etwa von einer Handtellerfläche bis zum DIN-A4-Format reichen. Stets sind sie flach und leicht gebaut. Wegen der nach heutigem Stand der Technik beschränkten Eingabe- und Auswertemöglichkeiten werden sie gar nicht erst als vollwertige Computer ausgeführt, sondern als eine Art elektronisches Notizbuch. Typischerweise setzt man einen Pen-Computer bei der mobilen Datenerfassung, etwa im Außendienst, ein oder bei Besprechungen. Später werden die aufgenommenen Daten mithilfe eines Kabels, Modems oder einer Infrarotschnittstelle an einen konventionellen Computer übertragen und dort weiterverarbeitet.
 
Die Geschichte des Pen-Computers reicht bis in die 1960er-Jahre zurück. Schon 1968 stellte der Informatiker Alan Kay seine Vision des Pen-Computers vor, das »Dynabook«; das Gerät wurde aber nie realisiert (stattdessen erfand Kay, um die Tastatur zu umgehen, die grafische Benutzeroberfläche). Anfang der 1990er-Jahre unternahm die Computerbranche bei inzwischen stark gesteigerter Rechenleistung den ersten breit angelegten Anlauf, den Pen-Computer zu etablieren, doch die Texterkennung produzierte zu viele Fehler und die Einsatzmöglichkeiten erwiesen sich als zu gering. So brachte auch eines der ambitioniertesten Projekte, Apples Newton, nicht die erhofften Verkaufszahlen. In den letzten Jahren wurden immer wieder neue Modelle von Pen-Computern vorgestellt - jedoch ohne durchschlagenden Erfolg. Nur bei vereinzelten Anwendungen erzielten Pen-Computer beachtliche Marktanteile, etwa bei der Quittierung von zugestellten Postsachen. Insgesamt sind aber die Probleme mit der Texterkennung nach wie vor nicht vollständig befriedigend gelöst.
 
Mit einem Stift zu bedienende Kleinstcomputer werden heute nicht mehr Pen-Computer genannt, sondern als persönliche digitale Assistenten (PDA) bezeichnet.

Universal-Lexikon. 2012.