Pẹrgamon|altar,
in Pergamon unter Eumenes II. zwischen 180 und 160 v. Chr. (nach neueren Forschungen wohl erst zwischen 164 und 156 v. Chr.) errichteter, dem Zeus geweihter Monumentalaltar; den annähernd quadratischen Unterbau (36,44 m × 34,20 m) mit einer etwa 20 m breiten Treppe zum Oberbau schmückt ein 120 m langer, 2,30 m hoher Figurenfries (Darstellung der Gigantomachie). Auf dem Sockel verläuft eine ionische Säulenhalle mit Altarhof. Die Darstellung der Gigantomachie stützt sich auf die »Theogonie« Hesiods; hinter der Wahl des Themas stehen die Erfolge Pergamons gegen die einfallenden Galater. In seiner Dramatik zählt der Skulpturenfries zu den Hauptwerken hellenistischer Kunst. Im Altarhof hatte der spätere Telephosfries (kurz vor Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr.) seinen Platz, er ist nicht von dem gleichen Pathos erfüllt und zeigt in einer auf die griechische Klassik rückgewandten Kunstgesinnung das Leben des mythischen Gründers von Pergamon. Friese und einige Architekturteile des Pergamonaltars gelangten ab 1879 nach Berlin, wo sie im Pergamonmuseum (Museumsinsel) aufgestellt wurden; die Rekonstruktion in Teilen ergänzt.
Evamaria Schmidt: Der große Altar zu Pergamon (Leipzig 1961);
E. Simon: Pergamon u. Hesiod (1975);
Universal-Lexikon. 2012.