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Rekonstruktion
Wiederherstellung; Wiederaufbau; Wiedererrichtung; Erneuerung; Sanierung

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Re|kon|struk|ti|on auch: Re|kons|truk|ti|on auch: Re|konst|ruk|ti|on 〈f. 20
1. Wiederherstellung (des ursprünglichen Zustandes)
2. Nachbildung
3. Wiederherstellung eines Kunstwerks, dessen urspr. Zustand nicht mehr erkennbar, nur noch erschließbar ist; →a. Restauration1
4. das Ergebnis einer Rekonstruktion (1, 2, 3)
5. Bericht eines Vorgangs nach der Erinnerung
● \Rekonstruktion von Altbauten 〈DDR〉 Modernisierung, Instandsetzung von A. [<lat. re... „wieder“ + Konstruktion]

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Re|kon|sti|tu|ti|on, Re|kon|struk|ti|on: nennt man bei Riechstoffen u. Aromen die möglichst naturgetreue ( naturidentische) Nachbildung eines Duftstoffes, Gewürzaromas u. dgl. durch Rekombination von Einzelstoffen.

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Re|kon|s|t|ruk|ti|on, die; -, -en [nach frz. reconstruction]:
1.
a) das Rekonstruieren (1); das Wiederherstellen, Nachbilden (des ursprünglichen Zustandes von etw.):
die R. eines antiken Tempels;
b) das Ergebnis des ↑ Rekonstruierens (1); das Wiederhergestellte, Nachgebildete:
eine stilreine R.;
diese Tafel zeigt -en fossiler Tiere.
2.
a) das Rekonstruieren (2); das Erschließen u. Darstellen, Wiedergeben von etw. Geschehenem in den Einzelheiten seines Ablaufs:
die ungefähre, genaue R. eines Verbrechens;
b) das Ergebnis des ↑ Rekonstruierens (2); detaillierte Erschließung u. Darstellung, Wiedergabe:
die vorliegende R. des Tatherganges ist genau zu überprüfen.
3. [nach russ. rekonstrukcija] (regional) [wirtschaftliche] Umgestaltung, Modernisierung:
die R. von Betriebsanlagen.

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Rekonstruktion,
 
1) allgemein: Prozess und Ergebnis der: 1) Wiederherstellung, Nachbildung (des ursprünglichen Zustandes von etwas); 2) Erschließung, Darstellung, Wiedergabe von etwas Geschehenem in den Einzelheiten seines Ablaufs; 3) regional: Umgestaltung, Modernisierung.
 
 2) Denkmalpflege: die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes untergegangener oder nur in wenigen Teilen erhaltener Kulturdenkmäler. Im Gegensatz zur Restaurierung werden Denkmäler, deren originaler Zustand nicht mehr erkennbar, sondern nur noch erschließbar ist, rekonstruiert. Dass Rekonstruktionen ohne Ergänzung fehlender Teile möglich und eindrucksvoll sind, zeigen Beispiele, in denen Fragmente in ihre erschlossene ursprüngliche Ordnung gebracht wurden. - In der Archäologie stützt man sich besonders auf Ausgrabungsergebnisse, in der Kunstwissenschaft auf literarische Quellen, Urkunden, alte Pläne und Entwurfszeichnungen, Stiche und Fotografien. Rekonstruktion war besonders nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges eine vordringliche Aufgabe, stellt sich aber auch bei Altstadtsanierungen. Bekannte Beispiele sind die Rekonstruktionen in Danzig, Münster, Köln, Frankfurt am Main, Dresden (v. a. Frauenkirche und ehemaliges Residenzschloss der Wettiner), Bautzen und Weimar, die die Spanne von freier über detailgetreue bis zur verfälschenden Rekonstruktion aufzeigen. (Denkmalpflege)
 
In der archäologischen Denkmalpflege ist die teilweise oder vollständige Wiedererrichtung von Bauwerken und -ensembles aufgrund gesicherter Befunde und sorgfältiger Bauaufnahme im Maßstab 1 : 1 möglichst am ursprünglichen Ort eine Maßnahme zur Veranschaulichung der Grabungsergebnisse. Dabei handelt es sich in den wenigsten Fällen um Anastylose, die Wiedererrichtung eines Baus aus seinen aufgefundenen originalen Teilstücken in der seinerzeit angewandten Technik (unter Ergänzung fehlender Teile), sondern um Nachbau, Nachbildung in denselben, in ähnlichen oder auch sonstigen Materialien und Techniken unter Einbeziehung originaler Teile. Die Kenntlichmachung des Ersatzes gegenüber originalen Teilen gilt heute eigentlich als selbstverständlich. Neben dem Argument der besseren Vermittlung für den Besucher, v. a. den Touristen ohne spezielle Vorkenntnisse, spricht für eine Rekonstruktion die Sicherung freigelegter Überreste gegen Diebstahl (als Andenken). Eine Sicherung gegen Witterung und Umweltverschmutzung kann durch Maßnahmen der Konservierung erfolgen. Da viele Bauwerke im Laufe der Zeit umgestaltet wurden, muss im Fall einer Rekonstruktion die Entscheidung getroffen werden, welcher Zustand rekonstruiert werden soll. Aktuelle Beispiele für Rekonstruktionen sind die Anastylose der Celsusbibliothek in Ephesos, die Anastylose von zwei Zuständen und die Konservierung eines dritten (frühen) Befundes des Satettempels von Elephantine, die Restauration und Teilrekonstruktion des Parthenons auf der Athener Akropolis, einiger römischer Denkmäler von Trier, die Rekonstruktion einer slawischen Burg in Groß Raden (heute zu Sternberg) sowie die Anlage des Archäologieen Parks von Xanten. Beispiele historischer Rekonstruktionen, die deutlich machen, dass eine Rekonstruktion auch immer den jeweiligen Forschungsstand spiegelt (und weitere wissenschaftliche Forschungen am Ort meist ausschließt), sind die Saalburg und die Pfahlbauten von Schönenwerd in der Schweiz. Rekonstruktionen dienen auch der experimentellen Archäologie, z. B. die Rekonstruktionen von Töpferöfen (zum Zweck ihrer Beschickung).
 
Literatur:
 
Konservierte Gesch.? Antike Bauten u. ihre Erhaltung, hg. v. G. Ulbert u. a. (1985);
 
Zur R. von Baudenkmälern, hg. v. M. Gerner (1995).
 
 3) Sprachwissenschaft: sprachhistorisches Verfahren zur Erschließung älterer, schriftlich nicht (oder nicht ausreichend) belegter Sprachstufen unter Berücksichtigung von Lautgesetzen. Bei der inneren Rekonstruktion werden Sprachzustände aufgrund sprachinterner Systembeziehungen rekonstruiert (z. B. in der Laryngaltheorie aufgrund der im Hethitischen bewahrten Laryngale); die vergleichende Rekonstruktion beruht auf dem Vergleich sprachlicher Erscheinungen in mehreren verwandten Sprachen (erste Lautverschiebung, vernersches Gesetz).

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Re|kon|struk|ti|on, die; -, -en [nach frz. reconstruction; 3: nach russ. rekonstrukcija]: 1. a) das Rekonstruieren (1); das Wiederherstellen, Nachbilden (des ursprünglichen Zustandes von etw.): die R. nabatäischer Keramik; b) das Ergebnis des Rekonstruierens (1); das Wiederhergestellte, Nachgebildete: eine stilreine R.; diese Tafel zeigt -en fossiler Tiere. 2. a) das Rekonstruieren (2); das Erschließen u. Darstellen, Wiedergeben von etw. Geschehenem in den Einzelheiten seines Ablaufs: Spuren ermöglichen eine erste, ungefähre R. des Verbrechens (Mostar, Unschuldig 21); b) das Ergebnis des Rekonstruierens (2); detaillierte Erschließung u. Darstellung, Wiedergabe: die vorliegende R. des Tatherganges ist genau zu überprüfen. 3. (regional) [wirtschaftliche] Umgestaltung, Modernisierung: die R. von Betriebsanlagen; Das traditionsreiche Bauwerk wird während der R. (Renovierung) des ... Opernhauses als würdige Spielstätte ... dienen (Freie Presse 30. 4. 88, 1).

Universal-Lexikon. 2012.