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Plettenberg
I
Plẹttenberg,
 
1) Stadt im Märkischen Kreis, Nordrhein-Westfalen, 220 m über dem Meeresspiegel, nördlich des Naturparks Ebbegebirge, im Sauerland, 30 000 Einwohner. Aus dem ehemaligen Erzbergbau (17. Jahrhundert bis 1850) gingen zahlreiche Eisen verarbeitende Betriebe hervor; heute werden v. a. Schmiedeteile, Autozubehör und Aluminiumverpackungen hergestellt.
 
Stadtbild:
 
Evangelische Pfarrkirche, eine Hallenkirche des 13. Jahrhunderts mit mächtigem Westturm, Tympanonrelief am Südportal und Fresken am Chorgewölbe (2. Hälfte 15. Jahrhundert). - Ruine Schwarzenberg auf einer Kuppe über der Lenne. Die evangelische Pfarrkirche in Ohle ist eine Chorturmanlage aus dem 14. Jahrhundert (älteste Bauteile vom Vorgängerbau des 11. Jahrhunderts).
 
Geschichte:
 
Plettenberg, in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1397 Stadt.
 
 
 2) Zeugenberg im Trauf der Schwäbischen Alb, südwestlich von Balingen, Baden-Württemberg, 1 005 m über dem Meeresspiegel; mächtiger Bergsturz 1851; heute Steinbruch.
 
II
Plẹttenberg,
 
Wolter von, livländischer Deutschordensmeister, * Meyerich (heute zu Welver) um 1450, ✝ Ordensburg Wenden (Livland) 28. 2. 1535; war seit 1489 Landmarschall des livländischen Zweigs des Deutschen Ordens, zu dessen Ordensmeister er 1494 gewählt wurde. In einem Präventivfeldzug (1502 Sieg über ein russisches Heer am See Smolina bei Pleskau) erzwang er einen lang währenden Frieden mit dem russischen Reich. Plettenberg duldete zwar die Reformation, blieb jedoch beim katholischen Glauben und wandelte sein Ordensland nicht in ein weltliches Fürstentum um. 1526 wurde er zum Reichsfürsten erhoben.
 

Universal-Lexikon. 2012.