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Pontano
Pontano,
 
Giovanni, latinisiert Johannes Iovianus Pontanus, italienischer Humanist, * Cerreto di Spoleto (Provinz Perugia) 7. 5. 1429 (1426?), ✝ Neapel September 1503; trat 1447 in die Kanzlei König Alfons' I. von Neapel und Sizilien ein und stieg im Hofdienst vom Prinzenerzieher und Diplomaten (beteiligt an den Friedensschlüssen 1484 mit Venedig, 1486 mit Papst Innozenz VIII.) 1487 zum Staatskanzler auf, bis er 1496 wegen der Übergabe Neapels an König Karl VIII. von Frankreich (1495) zurücktreten musste. Pontano blieb aber der einflussreiche Leiter (seit 1471 in der Nachfolge seines Mentors A. Panormita) der »Neapolitanischen Akademie«, deren geistige Welt er in fünf Dialogen widerspiegelte. Aus den historischen, ethischen und philologischen Schriften ragen »De sermone« (eine Theorie des Witzes) und der Fürstenspiegel »De principe« für den jungen Alfons II. heraus. Besonders bekannt wurde Pontano durch seine Poesie: Lehrdichtungen zur Astronomie (»Urania«) und zum Gartenbau (»De hortis Hesperidum«) sowie insgesamt neun Gedichtzyklen, darunter die elegischen über Liebe und Ehe (»Parthenopeus«, »De amore coniugali«) und die lyrische über das Landleben am Po beziehungsweise um Neapel (»Eridanus«, »Baiae«).
 
Ausgaben: Dialoge, übersetzt von H. Kiefer u. a. (1984; lateinisch und deutsch).
 
Literatur:
 
Contemporaries of Erasmus, hg. v. P. G. Bietenholz u. a., Bd. 3 (Toronto 1987);
 L. Monti Sabia: P. e la storia (Rom 1995).

Universal-Lexikon. 2012.